Ungeduscht durch den Tag

00:10 Uhr – Trainingslager des HSV, Tourismus-Innovationen, deutsche Friseurmeisterinnen, Meeresforschungszentren, Ausflugstipps und Veranstaltungshinweise sowie wöchentliche Glossen schreibe ich zur Zeit. Nur das Wort zum Tag hinkt ein bisschen. Heute nehme ich mir allerdings, kurz nach Mitternacht zwischen der letzten Trüffelpraline und dem Zähneputzen, noch kurz Zeit.

Heute Morgen konnte ich nicht duschen, weil ich ums verrecken den Durchlauferhitzer fürs Warmwasser nicht anbekommen hab. Das funktioniert ja alles mit Gas hier. Und nach einer ohnehin frösteligen Nacht in einem eiskalten, mit Marmor gekachelten Bad mit Wasser von knapp über dem Gefrierpunkt zu duschen war mir dann doch zu männlich. War aber gar nicht so schlimm. Dank meiner neuen Frisur sieht man es mir ohnehin nicht mehr an, ob ich morgens Wasser gesehen habe oder nicht. Und dank prima spanischem Deo riecht man auch nichts. Zumindest hat sich niemand beschwert. Gerade habe ich meine Vermieterin darauf angesprochen. Die ganze Hexerei: Die Gasflasche war zu. Super Simon! Hätte man natürlich vielleicht bemerken können. Aber warum ist die Gasflasche plötzlich zugedreht? Die letzten fünf Wochen war das nie der Fall. Morgen wird auf jeden Fall wieder brühend heiß geduscht. Basta.

Danach geht es in einen Kurzurlaub nach Cádiz. Dort werde ich den Anfängen des Flamencos auf die Spur gehen. Für einen Menschen wie mich, dem Rhythmus und Musikalität (ha! Das Wort gibt’s. Das wird nicht rot unterkringelt!) in die Wage gelegt wurde, ist das ja wohl die richtige Aufgabe, oder? Ich seh mich schon im rot-schwarz gepunkteten Kleid die Kastagnetten klappern. Hossa!

Nur Haarabschneider, nicht Halsabschneider

20:04 Uhr – Ich und die Araber – das läuft ja richtig gut in den letzten Tagen. Gestern war ich nämlich beim Frisör. Da ich in fremden Gefilden auch etwas erleben will, bin ich natürlich nicht zu einem der unzähligen Salons im schicken Marbella, sondern zu einem in einer umgebauten Garage umgebauten Ein-Mann-Betrieb. Dort kostet der Herrenschnitt nur sieben Euro und rasiert wird auch noch. Außerdem sieht das von außen schon nach Abenteuer aus.

Wir – der junge arabische Frisör (man kann das wirklich mit „ö“ schreiben, oder? Dann passt die Eselsbrücke von meinem Relilehrer aus der fünften Klasse, Herr Böhnisch, gar nicht mehr: Fris Eur (Iss Eier). Also: Wir – der junge arabische Frisör und ich – haben uns ausgezeichnet verstanden. Nach dem ein oder anderen Scherz und einem kurzen Austausch über das aktuelle Radioprogramm kamen wir zum Wesentlichen: Wie soll die Frisur denn werden. Am Beispiel des vorherigen Kunden haben wir vereinbart, dass ich meine Haare nicht ganz so kurz möchte. Beim Griff zum elektrischen Haarschneider haben wir uns nochmals darauf verständigt, dass eine Einstellung von 1,5 cm für die Seiten ausreicht. Dachte ich zumindest. Nachdem der gute Herr Frisör mit einer Einstellung von ungefähr 2 Millimetern blitzschnell einmal über meinen kompletten Kopf rasiert hat, war es für das Aufklären von eventuellen Missverständnissen so wie so zu spät. Völlig erfreut war ich darüber, dass mir zu diesem günstigen Preis so viele Haare wie noch nie entfernt wurden. Also habe ich auch noch einer Nassrasur zugestimmt und mein Leben quasi in die Hände meines neuen Freundes aus Nahost gelegt. Ich habe es ganz gut überstanden. Man ist da seinem Barbier doch etwas ausgesetzt, wenn der so mit dem Rasiermesser an der Halsschlagader rumhantiert. Und ich glaube nicht unbedingt, dass man in Spanien besonders lange in Lehre gehen muss, um anderen Männern die Barthaare weg zu säbeln.

Ich hoffe auf dem Foto ist euch aufgefallen, dass auf meinem Spiegel ein Papst-Johannes-Paul-II-Kalender steht und unten drin ein Bild von Mutter Teresa steckt. Dafür erwarte ich mir mindestens den Erlass aller meiner Sünden und der Kirchensteuer bis 2015. Herzlichen Dank. Wer sich jetzt auf Grund der schlechten Bildqualität (die Sonne hat so zum Fenster rein geschienen) meine neue Frisur noch nicht so richtig vorstellen kann: Im Kölner Stadtanzeiger gibt es ein Foto von einem vergleichbaren Exemplar.

Merhaba

19:59 Uhr – Endlich war es wieder so weit: Meine Seite hier wurde von riesengroßen Spaßvögeln gehackt. Während es beim letzten Mal noch die Armenier waren, die ihre politischen Ideen über diese Plattform verbreiten wollten, haben dieses Mal die Türken zugeschlagen. Merhaba! Ich bin zwar geschmeichelt, dass meinem Wort zum Tag in Nahost solche Wichtigkeit zugestanden wird, aber eigentlich find ich das Verbreiten von eigenem Gedankengut noch besser. Auch wenn es manchmal nicht extrem politisch ist. Also Freunde: Finger weg! (Natürlich weiß ich, dass der Feind stärker ist und die Seite vermutlich in fünf Minuten nicht mehr funktioniert und abermals mit einer türkischen Flagge bestückt ist. Aber das darf man sich nicht anmerken lassen.)

Ronda

00:01 Uhr – Eigentlich war das Busunternehmen Portillo schuld, dass es mich heute nach Ronda verschlagen hat. Klar war, dass ich an meinem freien Samstag einen kleinen Ausflug unternehmen wollte, das Ziel haben aber letztendlich die Busfahrpläne ausgesucht. Ronda ist ein kleines Ständchen, dass ein gutes Stück weg von der Küste auf einem Felsen im Zentrum von Andalusien liegt. Das Besondere an Ronda ist, dass die Stadt genau genommen auf zwei Felsen gebaut ist – zwischen den beiden Stadtteilen klafft eine tiefe Schlucht auf, die von einer Brücke, der Puente Nuevo, überspannt wird. Hört sich zunächst nicht besonders spektakulär an, aber wenn man von oben nach unten guckt, sieht es doch ganz schön tief aus. Wirklich beeindruckend. Natürlich bin ich auch durch die Stadt flaniert (heute war Start des Winterschlussverkaufs in Spanien) und habe die Sehenswürdigkeiten abgeklappert. Unter anderem habe ich eine Art Wein-Museum besucht. Einen leckeren Rotwein machen die da in Ronda, allerdings war die Stunde für eine ausgiebige Verköstigung zu früh und die Preise für Hamsterkäufe zu teuer.

Irgendwann war der Stadtplan abgearbeitet, aber noch jede Menge Zeit übrig. Ich habe mich dann gegen das (sicherlich total spannende) Banditenmuseum entschieden und habe mich auf Trampelpfaden in die Schlucht hinab gewagt, bis ich unter der Brücke stand. Teilweise war mir da schon ein bisschen mulmig zumute, so ganz ohne Befestigung und Geländer. Aber ich habe mal wieder überlebt und darum dürfen euch die Bilder für heute den Rest erzählen.

Gute Vorsätze 2012

22:38 Uhr – Tatort Strandpromenade: Meine guten Vorsätze haben Turnschuhe an. Sie sind ziemlich verschwitzt und überholen mich in einem Höllentempo von hinten. Sie sehen in Laufhosen und Synthetikshirts irgendwie lächerlich aus. Und rotzen mir zu allem Überfluss auch noch vor die Füße. Na vielen Dank für’s Vorbild!

Weiße Weihnacht und so

16:59 Uhr – Ekelbierwichteln geschafft, Weihnachten geschafft, Bambi-Konzert geschafft und Christbaumloben geschafft. Der Frostschutz ist angesetzt, draußen liegt trotz starkem Regen immer noch ein bisschen Schnee. Doch jetzt ist die Zeit für ein letztes Wort zum Tag im alten Jahr gekommen, da bis zur Silvesterparty noch ein bisschen Zeit ist.

Zurückblickend muss man beinahe sagen, dass das vergangene Jahr mindestens ganz okay war. Es ist doch einiges passiert in meinem Leben und rumgekommen bin ich auch. Zuerst habe ich meine Bachelorarbeit fertig gemacht und anschließend auch mein Studium in Passau beendet. Als kleine Belohnung habe ich das erste Mal Schritte auf einem anderen Kontinent gewagt (Es war ein kleiner Schritt für mich…) und im März Mexiko besucht. Im Sommer durfte ich mit Köln in einer Stadt leben, die mir richtig gut gefällt. Auch die Arbeit dort war angenehm, aber nach vier Monaten Fußball war es dann auch mal wieder genug. Dann ging es nämlich für eine Woche in den Italien-Urlaub zu diversen Felsen. Im Herbst haben mich vier Wochen als Kurier-Fahrer in Oberschwaben herumgetrieben, ganz spontan habe ich auch noch 14 Tage in Kempten beim Radio reingeschnuppert. Die vorletzte Reise hat mich vor zwei Wochen in den Süden Spaniens geführt, dort wird auch 2012 anfangen.

Sollte es auch Schattenseiten gegeben haben, so muss ich feststellen, dass ich die verdrängt habe (nur an das eklige chinesische Ekelbier und die nicht mehr ganz so frische mexikanische Mayo erinner ich mich noch).

Dann wünsch ich mal meinen zahlreichen Lesern einen überragenden Rutsch ins neue Jahr – der Rest wird dann schon. Haut rein!

Und retour

22:38 Uhr – Mein Horoskop für die nächste Woche sagt, dass es mehr halbleere als halbvolle Gläser geben wird. Ist das jetzt eine Vorhersage auf feuchfröhliche Feiertage? Naja. Auf jeden Fall fliege ich morgen wieder nach Deutschland. Schließlich muss ich ja pünktlich zum traditionellen Ekelbierwichteln zurück in Leutkirch sein. Außerdem stehen auch noch Weihnachten, Bambi-Konzert, Christbaumloben und Silvester auf dem Programm. Das wird wieder ein ganz harter Jahresabschluss. Um ihn etwas genüsslicher zu gestalten, habe ich soeben meine Reisetasche mit ungefähr 10 Kilo Schweinefleisch in verschiedenen Verarbeitungsstufen gefüllt – da ist von der ganzen Keule bis zur Leberwurst alles mit an Bord. Außerdem noch ein paar Tüten voll mit extrem trockenen andalusischen Weihnachtssüßigkeiten und einige Gramm Safran. Das fest kann kommen.

Ich freue mich schon einigermaßen auf alles das, was in den nächsten 10 Tagen passiert. Aber ein bisschen schwer fällt es mir schon auch, die Costa del Sol schon wieder zu verlassen. Heute war nochmal ein richtig gefälliger Tag mit 25°C und richtig schönem Sonnenschein. Irgendwie ist es da schon seltsam, wenn einem jemand unter Palmen „Frohe Weihnachten“ wünscht. Schrecklich. Dafür habe ich sozusagen als Abschluss heute noch schön traditionell (zweimal „traditionell“ in einem Wort zum Tag… ich werde alt) spanisch Currywurst mit Pommes Schranke gegessen. Ich bin gerüstet!

Primera Semana

22:53 Uhr – Samstagabend, ich bin jetzt seit einer Woche in Marbella und somit habe ich auch meine erste Arbeitswoche hinter mir. Da ich nicht regelmäßig berichtet hab, liegt jetzt ein riesiger Berg an Nachträgen an. Also los.

Am Montag durfte ich nach einem kurzen ‚Hallo‘ im Büro gleich mit den uralten Firmenwagen nach Marbella fahren, um bei einer Spielzeugübergabe eines Rotary-Clubs an die Caritas Fotos zu machen. Zu meinem großen Erstaunen habe ich die Tour unfall- und kratzerfrei gemeistert und ich habe sogar ohne Navi problemlos alle Wege gefunden. Am Abend durfte ich dann nochmal zur gleichen Örtlichkeit, weil sich auch die Deutsche Schule nicht lumpen lies und ebenfalls Spielzeug und Kleidung an die Caritas übergeben hat. Was mir wieder aufgefallen ist: Schuluniformen sind einfach witzig.

Am Dienstag hab ich dann über diese sehr spannende Geschichte geschrieben. Außerdem durfte ich eine Glosse schreiben, in der ich mich mit der eigenartigen Art der Spanier auseinandergesetzt habe, sich bei 20°C in Eskimo-Manier zu kleiden (oder mit meiner eigenartigen Art, bei 20°C an Baden im Meer zu denken). Beides erschien bereits in der Ausgabe von vergangenem Donnerstag.

Am Mittwoch habe ich dann nicht sehr viel gemacht, außer früher Feierabend.

Am Donnerstag hatte ich Ausgang. Und zwar sollte ich in das Städtchen Arcos de la Frontera fahren, mir das angucken und einen Ausflugstipp darüber schreiben. Die Fahrt im roten Opel endete aber zum ersten Mal bereits nach knappen zehn Metern, dieses Mal nicht unfall- und kratzerfrei. Und das kam so: Ich taste mich rückwärts aus der Hofausfahrt hinaus, dabei muss ich eine Rechtskurve auf die Straße fahren. Ich stehe dann dort und will vom Rückwärtsgang in den ersten Gang schalten, was auf Grund einiger altersbedingter Besonderheiten des Gefährts einen Moment dauert. In just dieser Zeitspanne parkt eine ältere Holländerin mit ihrem Kleinwagen aus dem Parkverbot (!) auf der linken Straßenseite rückwärts sehr schwungvoll aus und düst mir direkt in die linke Fahrzeugseite. So weit so gut. Wir steigen dann beide aus und ich bitte sie um ihren Namen und ihre Adresse. Will sie mir aber nicht geben. Schließlich sei mein Auto alt und da mache die nicht zu übersehende Delle ja schließlich nichts aus. Viel schlimmer habe es ihren Neuwagen getroffen. Also sind wir quasi quitt. Dass sie den Unfall verursacht hat und ich außer purer Anwesenheit reichlich wenig zum Lackschaden beigetragen habe, lässt sie nicht zählen. Erst als ich beginne, ihre Kennzeichen zu notieren zeigt sie sich einsichtig. Diese Holländer. (PS: Auto war orange)

Danach konnte die Fahrt etwas verspätet endlich losgehen. Nachdem ich es auch im zweiten Anlauf geschafft habe an einer spanischen Tankstelle einfach nur zu tanken und ich mich gekonnt durch die LKW-Spur der Maut-Station gemogelt habe, stand einem erfolgreichen Ankommen nichts mehr im Wege. Arcos de la Frontera ist ein Dorf mit vielen weißen Häusschen und engen Gassen auf einem Felsen. Außer drei Kirchen und zwei Klöstern gibt es nicht arg viel zu sehen, aber immerhin kann man lecker essen. Also bin ich dort ein paar Mal durchgelatscht, hab einige Fotos gemacht und gut wars. Zwei Stunden Rückfahrt ohne Blechschaden.

Und schon war Freitag. Und Freitag war gestern. Und gestern war Weihnachtsfeier. Das nenn ich mal perfektes Timing: Sein Praktikum pünktlich zur Weihnachtsfeier antreten. Diese fand dann in einem nicht ganz so schlechten Restaurant in Marbella statt. Anschließend sind wir zu einer Kollegin nach Hause und haben dort weitergefeiert. Das war wirklich eine sehr nette Sache, so kann man seine Kollegen auch gleich mal kennenlernen. Prima.

Heute ist schon wieder Wochenende. Ich bin in drei Supermärkten gewesen, um mich noch intensiver mit dem spanischen Lebensmittelangebot zu befassen. Außerdem bin ich ein bisschen an der Strandpromenade entlang gebummelt und ich hab mir ne spanische Sim-Karte für mein Handy geholt. Jetzt kann Weihnachten kommen.

Häuptling Kalter Fuß

21:02 Uhr – So, jetzt bin ich seit eineinhalb Tagen hier in Marbella und es ist gut, dass morgen das Praktikum beginnt. Es wird nämlich langweilig. Heute habe ich zwei straffe Touren durch meine neue Heimat gemacht. Zunächst in jede Richtung der Strandpromenade etliche Kilometer, dann, nach einem Zwischenstopp zuhause (der Hunger…) ins Stadtzentrum. Schon gestern Abend habe ich mich ein bisschen in der Nachbarschaft umgesehen, und heute wurde mein erster Eindruck bestätigt. Es gibt hier überdurchschnittliche viele Restaurants und Bars. Unten am Meer gibt’s natürlich auch ein Hotel am anderen. Aber wenn man niemanden kennt und außerdem kein Geld hat, bringt das alles noch nicht so viel Spaß. Und bei Stromberg, Axel und Pastewka bin ich auf dem neusten Stand.

Vom Wetter gibt es allerdings nur Gutes zu berichten. Als Beweis für die sommerlichen Temperaturen habe ich für euch diese Anzeige abfotografiert:

Um erstens noch eine Uhrzeit dazu zu liefern und zweitens die Funktionstüchtigkeit spanischer Anzeigentechnik zu untermauern, gibt es noch ein zweites Beweisfoto:

Tagsüber ist es also wirklich sehr sehr angenehm. Auch die Nächte sind erträglich, man kann ohne Jacke auskommen. Wo es allerdings kritisch wird: In der Wohnung. So gut sie vielleicht im Sommer vor Hitze schützt, so schnell kühlt sie bei Wintertemperaturen von 20°C aus. Der Steinboden tut das seinige dazu, sodass ich schon den ganzen Tag Wollsocken trage. Morgen wird ich mir wohl auch noch schöne Hausschuhe besorgen. Und einen Teppich vielleicht? Generell freut mich die spanische Architektur einmal mehr, aber das ist vielleicht ein Thema für einen eigenen Beitrag. Morgen geht es dann also los. Die Haltestelle, an der mein Bus zur Arbeit theoretisch abfahren soll, habe ich heute schon ausgekundschaftet. Alles andere wird noch ein bisschen spannend. Bis dahin noch drei Lichtbilder:

Und schwups

15:47 Uhr – Und schwups, da sitz ich schon in Marbella auf meinem Bett und das Internet funktioniert auch einwandfrei. So kanns gehen. Meine Mitbewohnerin putzt grad noch und will sich dabei nicht stören lassen, drum muss ich jetzt halt erst mal warten, bis sie fertig ist. Man ist die Matratze weich. Auch ansonsten ist das Zimmer hier höchstinteressant. Vielleicht drei auf vier Meter, eine Wand dentalgrün, die anderen weiß mit leichten pfirsich-Stich. Ein Bett, ein Nachtkästchen, eine Kommode und ein Einbauschrank, der aber fast komplett voll mit irgendwelchem Zeug ist. Außerdem Ein antiker Stuhl und ein Spiegel. Deckenlampe gibts keine, dafür aber direkten Blick auf den Innenhof mit Pool. Da muss ich noch rausfinden, ob der zu meinem Zimmer gehört. Dort könnte man seine Strandfigur gleich mal allen Bewohnern des Blocks unaufdringlich präsentieren.

Die Anreise verlief problemlos. Von Memmingen mit Ryanair nach Malaga. Dort hab ich dann lustigerweise gleich mal meine zukünftige Arbeitskollegin getroffen, die zufällig mit dem gleichen Flieger kam. Die Welt ist klein, aber so ist das Ankommen doch gleich ein bisschen netter. Von Malaga gings dann mit dem Bus nach Marbella. Und vom Busbahnhof ganz gemütlich mit dem Taxi bis vor die Haustür. War zwar gar nicht so weit, aber gefunden hätt ich’s halt vermutlich nicht. Und jetzt sitz ich halt hier und wart auf weitere Instruktionen, weil gleich wieder rausrennen ist ja auch doof. Wobei die paar Meter zum Strand (Achtung: Neidischmachwort) natürlich schon drin wären…