22:53 Uhr Samstagabend, ich bin jetzt seit einer Woche in Marbella und somit habe ich auch meine erste Arbeitswoche hinter mir. Da ich nicht regelmäßig berichtet hab, liegt jetzt ein riesiger Berg an Nachträgen an. Also los.
Am Montag durfte ich nach einem kurzen Hallo im Büro gleich mit den uralten Firmenwagen nach Marbella fahren, um bei einer Spielzeugübergabe eines Rotary-Clubs an die Caritas Fotos zu machen. Zu meinem großen Erstaunen habe ich die Tour unfall- und kratzerfrei gemeistert und ich habe sogar ohne Navi problemlos alle Wege gefunden. Am Abend durfte ich dann nochmal zur gleichen Örtlichkeit, weil sich auch die Deutsche Schule nicht lumpen lies und ebenfalls Spielzeug und Kleidung an die Caritas übergeben hat. Was mir wieder aufgefallen ist: Schuluniformen sind einfach witzig.
Am Dienstag hab ich dann über diese sehr spannende Geschichte geschrieben. Außerdem durfte ich eine Glosse schreiben, in der ich mich mit der eigenartigen Art der Spanier auseinandergesetzt habe, sich bei 20°C in Eskimo-Manier zu kleiden (oder mit meiner eigenartigen Art, bei 20°C an Baden im Meer zu denken). Beides erschien bereits in der Ausgabe von vergangenem Donnerstag.
Am Mittwoch habe ich dann nicht sehr viel gemacht, außer früher Feierabend.
Am Donnerstag hatte ich Ausgang. Und zwar sollte ich in das Städtchen Arcos de la Frontera fahren, mir das angucken und einen Ausflugstipp darüber schreiben. Die Fahrt im roten Opel endete aber zum ersten Mal bereits nach knappen zehn Metern, dieses Mal nicht unfall- und kratzerfrei. Und das kam so: Ich taste mich rückwärts aus der Hofausfahrt hinaus, dabei muss ich eine Rechtskurve auf die Straße fahren. Ich stehe dann dort und will vom Rückwärtsgang in den ersten Gang schalten, was auf Grund einiger altersbedingter Besonderheiten des Gefährts einen Moment dauert. In just dieser Zeitspanne parkt eine ältere Holländerin mit ihrem Kleinwagen aus dem Parkverbot (!) auf der linken Straßenseite rückwärts sehr schwungvoll aus und düst mir direkt in die linke Fahrzeugseite. So weit so gut. Wir steigen dann beide aus und ich bitte sie um ihren Namen und ihre Adresse. Will sie mir aber nicht geben. Schließlich sei mein Auto alt und da mache die nicht zu übersehende Delle ja schließlich nichts aus. Viel schlimmer habe es ihren Neuwagen getroffen. Also sind wir quasi quitt. Dass sie den Unfall verursacht hat und ich außer purer Anwesenheit reichlich wenig zum Lackschaden beigetragen habe, lässt sie nicht zählen. Erst als ich beginne, ihre Kennzeichen zu notieren zeigt sie sich einsichtig. Diese Holländer. (PS: Auto war orange)
Danach konnte die Fahrt etwas verspätet endlich losgehen. Nachdem ich es auch im zweiten Anlauf geschafft habe an einer spanischen Tankstelle einfach nur zu tanken und ich mich gekonnt durch die LKW-Spur der Maut-Station gemogelt habe, stand einem erfolgreichen Ankommen nichts mehr im Wege. Arcos de la Frontera ist ein Dorf mit vielen weißen Häusschen und engen Gassen auf einem Felsen. Außer drei Kirchen und zwei Klöstern gibt es nicht arg viel zu sehen, aber immerhin kann man lecker essen. Also bin ich dort ein paar Mal durchgelatscht, hab einige Fotos gemacht und gut wars. Zwei Stunden Rückfahrt ohne Blechschaden.
Und schon war Freitag. Und Freitag war gestern. Und gestern war Weihnachtsfeier. Das nenn ich mal perfektes Timing: Sein Praktikum pünktlich zur Weihnachtsfeier antreten. Diese fand dann in einem nicht ganz so schlechten Restaurant in Marbella statt. Anschließend sind wir zu einer Kollegin nach Hause und haben dort weitergefeiert. Das war wirklich eine sehr nette Sache, so kann man seine Kollegen auch gleich mal kennenlernen. Prima.
Heute ist schon wieder Wochenende. Ich bin in drei Supermärkten gewesen, um mich noch intensiver mit dem spanischen Lebensmittelangebot zu befassen. Außerdem bin ich ein bisschen an der Strandpromenade entlang gebummelt und ich hab mir ne spanische Sim-Karte für mein Handy geholt. Jetzt kann Weihnachten kommen.
Veröffentlicht von