15:56 Uhr – Die Fußball-Weltmeisterschaft liegt sein ein paar Wochen hinter uns, Deutschland ist Weltmeister und natürlich haben auch die deutschen Spieler dem Wettbewerb dementsprechend Ihren Stempel aufgedrückt. Vergessen sollte man aber auch nicht die (sportlich vielleicht weniger auffälligen) Spieler, die der WM zumindest mit ihrem Namen zum ganz großen Glanz verholfen haben:

  • Egàlwo Hintri?
  • Dagotmir de Huathoch
  • Messer Imsackov
  • Nemme-Alle Latte am Hagh
  • André Marschruth
  • Unde Rumacha
  • Honit Glada
  • Faxe zum Wølen
  • Beer Brouwer
  • Dustwi N’Wallach
  • Grillkôl Briquett
  • Oman Reg Diab
  • Kai Pirinha
  • Voršzá la Tàromá
  • Hao ab-Do
  • Ikami Di-Shao
  • Aguathe Grundlåg
  • Denhoshi Dimkreits

Habe ich wen vergessen? Wer war euer Lieblingsspieler?

 

16:36 Uhr – Ja, die Deutschen Fußballer sind gerannt, haben geackert, sind körperlich an ihre Grenzen gegangen und haben die ein oder andere Hitzeschlacht geschlagen. Als Belohnung gibt es neben einer finanziellen Aufputschspritze auch einen goldenen Pokal, goldene Medaillen und viel Ruhm und Ehre.

Aber auch ich habe in den vergangenen vier Wochen einiges geleistet:

  • 56 Fußballspiele im Fernsehen angesehen, darunter in der Vorrunde Spiele mit schlafraubenden Anstoßzeiten.
  • Nur 8 Spiele der WM nicht live gesehen. Das waren die jeweiligen Parallelspiele am 3. Vorrundenspieltag. Sprich: Keine übertragene WM-Minute verpasst.
  • 8 Mal mit den Mannschaften in die Verlängerung gegangen, auch bei höhepunktlosen Kickereien wie denen zwischen Argentinien und Holland.
  • 4 Elfmeterschießen mitgezittert.

Das macht insgesamt 88 Stunden Live-Fußball (3,7 Tage), ohne die Nachspielzeit und die Elfmeterschießen mit einzurechnen. Als kleines WM-Fazit muss ich also feststellen: Ich fühle mich schon auch ein bisschen weltmeisterlich.

 

10:34 Uhr – Das mit dem Fußballgott ist ja so eine Sache. Wer ist es denn nun? Maradona? Pele? Oder war nicht doch Toni Turek 1954 der erste Fußballgott? Jürgen Kohler und Zinedine Zidane waren ja auch gottesähnliche Gestalten, manch einer hält Messi für ein höheres Wesen. Die griechische Mythologie kennt dagegen einen gewissen Rehakles.

Aber mit Blick auf das anstehende WM-Finale zwischen Deutschland und Argentinien müssen wir diese ganze Vermenschlichung des Fußballgottes vermutlich überdenken. Denn das kann kein Zufall sein:

fussballgottBildquelle: Bild.de

Null zu Null zu Null zu Null

23:05 Uhr – Natürlich, es kann nicht jeden Abend ein 7:1 geben. Und es kann im WM-Halbfinale zur Pause auch nicht immer 5:0 stehen. Wir sind da von unserer deutschen Elf schon sehr verwöhnt worden. Dass Argentinien und Holland aber auf genau das 0:0 spielen, dass ich befürchtet habe, ist sehr schade und sehr ermüdend. Seit den Mitternachts- und 3-Uhr-morgens-Spielen in der Vorrunde habe ich nicht mehr so gegähnt. Man kann nur hoffen, dass in der zweiten Hälfte ein Tor fällt und ein Sieger ermittelt wird, damit ich bald ins Bett kann. Obwohl das eigentlich meiner Taktik widerspricht. Die plant nämlich mit Verlängerung und einigen Verletzungen und Rotsperren. Man muss ja auch ans Finale danken. Wer von den beiden Attraktivitätsverweigerern dann gegen Deutschland spielt ist mir eigentlich egal. Für das Turnier fände ich natürlich Deutschland gegen Holland schön, so als Nachbarschaftsduell. Und weil dann bewiesen wäre, dass eine europäische Mannschaft in Amerika Weltmeister werden kann. Und vor allem, weil dann das Spiel um Platz 3 zwischen den Erzfeinden Brasilien und Argentinien ein richtig heißer Tanz wäre. Andererseits machen mir die Holländern sportlich eine Nuance mehr Angst als die Argentinier. Von daher wäre vielleicht doch ein Finale gegen die Hellblauweißen angenehmer. Und – zugegebenermaßen – auch eine Niederlage gegen Argentinien wäre ein klein bisschen erträglicher als gegen Oranje. Letztendlich müssen wir es eh nehmen, wie es kommt. Hauptsache es kommt möglichst schnell. 120 Minuten steh ich das Gekicke wahrscheinlich nicht durch.

Graue Theorie: Hopp Süddeutschschweizland

DCH Flagge13:55 Uhr – Bayern und Baden-Württemberg passen laut einer aktuellen Untersuchung der OECD viel besser zur Schweiz als zu den restlichen deutschen Bundesländern: „Süddeutschland hat nicht nur wirtschaftlich, sondern auch in puncto Sicherheit mehr mit Schweizer Kantonen gemein als mit den neuen Bundesländern oder der norddeutschen Küste.“ Das hat die süddeutsche Tagespresse natürlich zum Anlass genommen, mal nachzurechnen, wie gut das denn tatsächlich passen würde. Wenig überraschend würde das neue Land aus Schweiz, Bayern und Baden-Württemberg wirtschaftlich plötzlich auf einer Ebene mit dem restlichen Deutschland stehen. Rund 31 Millionen Einwohner hätte der neue Staat (Restdeutschland blieben immerhin noch rund 57 Millionen – NRW sei Dank), auf Hymne, Flagge, Staatsoberhaupt und Hauptstadt müsste man sich natürlich einigen. Aber das ist ja zunächst alles zweitrangig. Zuerst muss das Wesentliche betrachtet werden: Der Fußball. Die FIFA-Hauptstadt Zürich läge schon mal im Hoheitsgebiet, mit Vereinen wie dem FC Bayern, dem SC Freiburg, dem FC Augsburg, der TSG Hoffenheim oder dem VfB Stuttgart würde die bestehende Schweizer Liga definitiv attraktiver. Und auch Clubs wie Nürnberg, Fürth, Karlsruhe oder 1860 München hätten vielleicht bald wieder eine Chance auf Erstligafußball. Noch spannender ist natürlich die Frage nach einer schlagkräftigen Nationalmannschaft (selbstverständlich trainiert vom Deutschschweizer Ottmar Hitzfeld). Ich habe mir mal erlaubt, eine meiner Meinung nach schlagkräftige Elf aufzustellen, die nur aus Schweizern, Bayern und Baden-Württembergern besteht. Wegen Befangenheit habe ich mich selbst raus gelassen.

DCH

Nun, im Tor finde ich es schwierig, eine Nummer 1 zu finden, darum habe ich mich für den einen WM-Stammtorwart im Kader entschieden. Die Stamm-Abwehr stellt sich quasi von alleine auf, äußerst erfreulich ist, dass (mit Philipp Lahm auf der rechten Abwehrseite) die traditionellen deutschen Außenverteidigerprobleme auf einen Schlag gelöst wären. Von Lahm abgesehen wäre das vor allem eine richtige junge Abwehrreihe. Im defensiven Mittelfeld gibt es auch in diesem Team und trotz Lahm in der Abwehr einen Härtefall zwischen Khedira und Schweinsteiger. Man hat’s nicht leicht als Bundesnatitrainer. Bei einer Aufstellung mit Khedira und Inler scharren die wohl gleichwertigen Schweinsteiger und Behrami mit den Hufen, mit Lars Bender steht noch ein richtig gute Alternative zur Verfügung, die zur Not auch Rechtsverteidiger Lahm ersetzen kann. Die offensive Mittelfeldreihe kommt komplett vom FC Bayern: Shaqiri, Götze, Müller – das hätte schon was. Die Bank kommt vielleicht nicht ganz an die Qualität ran, aber wer will sich über Leute wie Hofmann oder Dzemaili als Joker beschweren? Als einzige Sturmspitze habe ich mich für einen Spieler entschieden, der bei der WM nicht dabei ist: Kevin Volland. Den könnte man aber wohl fast gleichwertig durch Josip Drimic ersetzten.

Für die Schweiz wäre der Kader sicherlich ein Sprung nach vorne, klar, wenn ein paar gute Süddeutsche dazukommen. Wie ein Kräftemessen der Schweizer-Süddeutschen und der Restdeutschen (Neuer – Höwedes, Hummels, Mertesacker, Boateng – Kramer, Kroos – Podolski, Özil, Schürrle – Klose) ausgehen würde, will ich allerdings nicht voraussagen. Könnte eine enge Kiste werden.

Tor
1 Diego Benaglio (CH)
12 Bernd Leno (Bietigheim-Bissingen/BW)
23 Yann Sommer (CH)

Abwehr
5 Matthias Ginter (Freiburg/BW)
16 Philipp Lahm (München/BY)
4 Fabian Schär (CH)
19 Johan Djourou (CH)
20 Philippe Senderos (CH)
2 Ricardo Rodríguez (CH)
3 Stephan Lichtsteiner (CH)

Mittelfeld
10 Mario Götze (Memmingen/BY)
6 Sami Khedira (Stuttgart/BW)
13 Thomas Müller (Weilheim/BY)
7 Bastian Schweinsteiger (Kolbermoor/BY)
18 Lars Bender (Rosenheim/BY)
17 Jonas Hofmann (Heidelberg/BW)
15 Valon Behrami (CH)
8 Gökhan Inler (CH)
14 Blerim Dzemaili (CH)
22 Xherdan Shaqiri (CH)

Sturm
11 Kevin Volland (Marktoberdorf/BY)
21 Admir Mehmedi (CH)
9 Josip Drmic (CH)