Saison-Sonett: 28. Spieltag

Schnellster Deutscher Meister aller Zeiten,
das alles Dank Schweinsteigers Hacken.
Doch die Bayern wollen mehr packen
Und um zwei weitere große Titel fighten.

Aus Gelsenkirchens Stadtteil die Königsblauen
Spielen auswärts im Stadion von Werder Bremen.
Von dort können sie leicht drei Punkte mitnehmen
Und jetzt Richtung Champions League schauen.

Trotz Dortmunds B-Elf ganz schön spektakulär
Geht‘s beim 4:2 gegen den FC Augsburg her.
Lewandowski ist im zehnten Spiel in Folge zur Stelle.

Hoffenheim ist der Gewinner im Abstiegskampf,
mit Trainer Gisdol hat 1899 wieder neuen Dampf:
Schlägt Düsseldorf und rückt dem FCA auf die Pelle.

Frühjahrsputz Live-Ticker

10:24 Uhr: Das Vitaminfrühstück ist abgeschlossen, der Frühjahrsputz kann beginnen.

Live aus dem hinteren Zimmer:

10:25 Uhr: Los geht es mit der Grundreinigung der neuen IKEA-Regale Billygroß und Billyklein (nicht zu verwechseln mit Billy Reina). Mit im Spiel: Ein Lappen und lauwarmes wasser. Aus hellgrau mach weiß. Die Regalböden fehlen noch, die kommen später ins Spiel.

10:32 Uhr: Jetzt Angriff auf die neue Schreibtischplatte in Buchenoptik. Die muss erst abgesaugt werden.

10:34 Uhr: Das war zu voreilig. Schließlich müssen erst noch die Kanten mit Schleifpapier bearbeitet werden. Nichts für Filigrantechniker.

10:37 Uhr: Eine recht ungehobelte Angelegenheit ist das hier heute.

10:38 Uhr: Im Gegensatz zu heute geläufigen Spielsystemen ist hier heute nur ein Staubsauber im Einsatz. Er trägt das weinrote Trikot mit der Rückennummer 2400W.

10:42 Uhr: Jetzt wird er hier natürlich nass gemacht von oben bis unten, der Schreibtisch.

10:43 Uhr: Spielverlagerung: Der Laptop wandert jetzt rüber auf den fast schon trockenen Schreibtisch. Weiter gehts mit der Überlegung, was als nächstes dran ist.

10:46 Uhr: Die erste Auswechslung – und gleich ein Doppelwechsel: Die Stehlampe und der Campingtisch müssen den Raum verlassen. Dadurch ergibt sich auch eine taktische Umstellung: Die fünf Dosenbier und die beiden Flaschen wein gehen rüber aufs Fensterbrett. Und da seh ich gerade: Ach die gelbe Gieskanne muss vom Feld.

10:48 Uhr: Dafür jetzt neu im Spiel ist der Brother. Er soll wohl Druck machen.

10:52 Uhr: Ganz klar, dass sind jetzt hier taktische Abwägungen des Trainers. Wo sind die Billy-Brüder in Zukunft am Besten aufgehoben? Vorne links? Zentral im Mittelfeld? Oder sollten die beiden getrennt werden? Wir werden sehen. Jetzt wird hier erstmal ausprobiert.

10:58 Uhr: Zumindest eine vorübergehende Lösung scheint hier gefunden: Die beiden kommen über die Flügel. Jetzt geht’s an den Feinschliff: Die Regalböden müssen rein. Das kann dauern…

11:11 Uhr: Das Spiel hier nimmt wieder Fahrt auf. Die Böden sind drin, jetzt können sie nass gereinigt werden. Das sieht hier richtig gut aus!

11:16 Uhr: Vielleicht etwas schief noch – aber hier auf fremdem Platz werden natürlich keine unnötigen Löcher ins Geläuf gemacht. Eine letzte Ehrenrunde für den Staubsauger!

11:20 Uhr: Staubsauger raus, Gitarre rein. Hier beginnt jetzt die Schönspielerei. Kein Wunder bei diesem Zwischenstand.

11:48 Uhr: Die Regale füllen sich – das ist hier jetzt was fürs Auge!

11:52 Uhr: Halbzeitpfiff hier im hintern Zimmer. Wir schalten rüber in die Küche.

Fazit: Die neuen Regale haben ihren Platz gefunden – noch sind sie allerdings nur spärlich gefüllt. Das erinnert hier noch alles sehr an einen Einrichtungskatalog. Auf dem neuen Schreibtisch sammelt sich dagegen schon wieder jede Menge Unrat. Die Gitarre und die Bierkiste haben hier ebenfalls eine neue Heimat gefunden. Fraglich ist noch die Zukunft des Campingstisches. Vielleicht muss der schon wieder zurück auf den Balkon.

Live aus der Küche:

11:55 Uhr: Pünktlich zur Mittagszeit gehts hier in der Küche los. Die Stimmung ist aber keineswegs am Überkochen. Im Gegenteil: Seit einer Woche wurde hier nicht gespült, das recht sich jetzt natürlich. Da ist ein Feuerwehrmann gefragt, der erstmal Ruhe und Ordnung in das ganze Chaos reinbringt.

11:56 Uhr: Da wandern auch schon die ersten Verpackungen und Essensreste in den Mülleimer – es kann losgehen!

12:12 Uhr: Hier läuft bisher nur eines: Das Wasser. Gleich wird hier angespült!

12:28 Uhr: Der erste Spülzug ist durch, das Wasser ist aber noch klar. Jetzt gehts an Töpfe, Pfannen und eingetrocknete Soßenreste.

12:43 Uhr: Der Schwarze hier in der Mitte, der mit dem fleckigen Trikot, das ist ein richtiger Unruhe-Herd. Oh – und jetzt wird er von seinem Gegenspieler böse geschrubbt.

12:51 Uhr: Herd, Spüle und Arbeitsplatte glänzen hier wie der junge Matthäus. Aber die Fronten sind nach wie vor verhärtet. Da muss jetzt mal was passieren!

12:55 Uhr: Der Backhofen steht hier ganz tief heute. Aber es hilft ja nichts – der muss auch mal von ganz hinten rausgespült werden.

13:03 Uhr: Jetzt stellt sich natürlich die Frage: Sollte so einem frischgeputzten Ofen jetzt gleich wieder ordentlich eingeheizt werden oder ist da erstmal Regeneration angesagt? Mal schauen, was der Trainer da vorhat. Jetzt ist hier ohnehin erstmal Pause. Wir schalten rüber ins Wohnzimmer.

Fazit: Vielleicht waren die Aktionen hier etwas oberflächlich – aber oberflächlich hat es wenigstens geglänzt. Hier werden wir nach der Pause sicherlich auf dem Rasen noch einiges sehen – denn der ist in erbärmlichem Zustand.

Live aus dem Wohnzimmer:

13:05 Uhr: Trotz des großen Platzes müsste das hier eigentlich eine klare Sache werden.

13:08 Uhr: Ein echter Torjäger ist gefragt, es geht nämlich hauptsächlich ums Abstauben.

13:18 Uhr: Ein riesiges Geklopfe hier – aber das Sofa hatte auch echt schon fast Staub angesetzt. Jetzt ist die Stimmung hier wie bei einem Heimspiel von Febreze Istanbul. Wir geben ab ins Schlafzimmer.

Fazit: Das war eine kurzweilige Partie hier im Wohnzimmer. Wir kommen später mit dem Staubsauger hierher zurück.

Live aus dem Schlafzimmer:

13:24 Uhr: Hier geht es eigentlich nur darum, ein bisschen Ordnung zu schaffen und den ein oder anderen Gestandenen Akteur wieder in Form zu bringen.

13:32 Uhr: 1:0! Ein ganz klassicher Abstauber. Jetzt schaukeln sie hier die Zeit runter. Darum schalten wir rüber zum Auswärtsspiel ins Treppenhaus.

Live aus dem Treppenhaus:

13:33 Uhr: Hier geht es jetzt darum, die Treppe zu kehren. Das ist seit Wochen überfällig. Wir dürfen ein eher unauffälliges Spiel erwarten – Zweikämpfe mit den Nachbarn sollen schließlich unter allen Umständen vermieden werden.

13:35 Uhr: Da wechselt er das Schuhwerk: Von Haus- auf Turnschuhe.

13:42 Uhr: Geschafft – wir geben ab an den Staubsauger!

Fazit: Klar, in einem Benefizspiel wird natürlich nicht die ganz leidenschaftliche Leistung gezeigt. Aber letztendlich trotzdem eine saubere Leistung im Treppenhaus.

Live unterwegs mit dem Staubsauger:

13:43 Uhr: Da kommt er wieder, der Staubsauger. er wird jetzt eine Ehrenrunde durch die komplette Wohnung machen und dabei Nerven wie Stahlseile beweisen.

13:53 Uhr: Das sah erst nach einer klaren Angelegenheit aus, aber dann das: Im Schlafzimmer haben sich Staubsauber und Teppich zu einem heftigen Wortgefecht hinreißen lassen. Gelb für beiden. Jetzt geht’s zur Abkühlung rüber ins Bad.

Live aus dem Bad:

13:55 Uhr: Herzlich willkommen zur letzten Begegnung am heutigen Nachmittag. Hier im Bad müssen erstmal Staub und Haare entfernt werden, vor es richtig losgehen kann.

14:00 Uhr: Hier fliegt das Spielgerät jetzt munter hin und her, zwischen Waschbecken, Toilette und Badewanne. Klar – auf dem nassen Untergrund wir das Spiel natürlich schnell.

14:06 Uhr: Auch das wäre geschafft, hier sieht es aus wie die Frisur von Pierluigi Collina. Alles steht wieder an Ort und Stelle und es duftet lecker nach Glasreiniger.

14:08 Uhr: Damit ist der heutige Frühjahrsputz beendet. Nach den schweißtreibenden Partien haben sich jetzt alle beteiligten eine kühle Dusche verdient. Und später geht es natürlich mit Stadionwurst und kühlem Bier rüber zur Bundesliga!

Saison-Sonett: 27. Spieltag

Das Gejammer in München war wieder riesengroß:
Die Deutsche Meisterschaft noch nicht gewonnen
Und zwei dumme Gegentore vom HSV bekommen.
Was ist mit dem einst so großen FC Bayern bloß los?

In Schwaben floss am Samstag in Strömen das Blut
Und tropfte in knallrot auf ein schwarzgelbes Hemd.
Doch Schmerz ist dem Borussen Schmelzer fremd,
Sieger oder gerades Nasenbein – ist doch beides gut.

Augsburg ist im Heimspiel gegen Hannover ohne Glück.
Und wer’s vorne nicht macht, bekommt’s hinten zurück.
Fußballweisheiten sind nun mal wahr wie ein Rausch.

Aber nichts passiert, denn es überrascht wohl kaum,
Hoffenheim reißt mal wieder aus keinen einzigen Baum.
Auf Schalke gibt’s nur blaue Trikots nach dem Tausch.

Freunde der Sonne

9:29 Uhr – Freunde, ich sag‘s euch: Gestern war ich auf dem Fellhorn, da war aber sowas von bombastisches Wetter: Grellweißer Schnee, strahlendblauer Himmel und sommerlichhelle Sonne. Ich habe in meiner grauen Jogginghose unter der Skihose geschwitzt wie ein Eskimo in Novosibirsk. Und ich hatte vor allem keine Sonnenbrille dabei. Darum musste ich immer die Augen so zusammenkneifen wie ein Japaner auf Mallorca und das Gesicht verziehen wie ein Leutkircher in Isny. Als ich dann abends im Bad vor dem Spiegel stand, hab ich festgestellt, dass mein Gesicht die angenehme Rötung eines Indianers in Neu-Delhi hatte. Aber nicht ganz. Dort, wo ich durch gekonntes Gesichtsverziehen den Tag über faltig war, bin ich weiß geblieben wie ein Albino in Angola. Jetzt habe ich so ein richtiges Sternenmuster um die Augen. Hübsch, oder?

Saison-Sonett: 26. Spieltag

Vierzig Minuten hat Dortmund so richtig schlecht gespielt,
Und trotzdem mit 5:1 gegen den SC Freiburg gewonnen.
Nuri Sahin ist wieder in der alten Heimat angekommen,
Lewandowski hat im achten Spiel in Folge ein Tor erzielt.

Ein Spiel, ein Mann, ein Tor, vier wunderschöne Namen:
Jan-Ingwer Callsen Bracker. Der FCA gewinnt schon wieder,
beim HSV sind die Schwaben der etwas glückliche Sieger.
Da geht’s deutlich in Richtung Klassenerhalt, meine Damen!

Die Frankfurter Eintracht hat mal eine Kiste gemacht,
gegen Stuttgart hat das aber nichts Zählbares gebracht.
Schlechte Rückrunden kann die Eintracht irgendwie.

Aufsteiger Fürth hat sich längst schon selbst abgeschrieben,
aber lässt sich von Werder Bremen trotzdem nicht besiegen.
Dank zweier Elfmeter holt Bremen daheim noch ein Remis.

Franz ist Kaiser, Franz ist Papst

21:02 Uhr – Ganz ehrlich, mir ging das jetzt alles zu schnell. Auch wenn ich der katholischen Kirche vielleicht sonst nicht allzu eng verbunden bin – so ein Konklave ist schon immer sauspannend. Das hätte von mir aus schon noch ein paar Tage dauern können. Aber gut, jetzt ist es halt schon nach fünf Wahlgängen vorbei. Mancher Ministerpräsident hat für seine Wahl schon mehr Anläufe gebraucht. Franziskus heißt er nun also, unser neuer Papst. Und ganz ehrlich, wie er da so auf dem Balkon stand, hab ich gedacht: Das passt. Es ist nämlich so, dass Franz von Assisi so ungefähr der einzige Heilige ist, von dem ich schon mal näheres gehört habe. Das war in der dritten Klasse. Und da hab ich den als ganz fröhlichen Typen mit nicht allzu vielen Haaren im Kopf. Frei nach dem Motto „Gutes tun, fröhlich sein und die Spatzen pfeifen lassen“. Passt. Ein Argentinier ist der Franz also, mit italienischen Wurzeln. Wenigstens kein Italiener. Aber irgendwie auch fies, dass die Argentinier jetzt Messi, Maradonna und den Franz haben. In Insiderkreisen (bild.de) wird ja schon gemunkelt, dass er für die ganz großen Veränderungen sorgen wird. Man darf gespannt sein. Im nächsten Konklave hoff ich dann auf ein bisschen mehr Spannung. Das ganze rauszögen, bei Verschwörungen und fiesen Machtkämpfen dabei sein – so muss es sein. Habemus Papam, nunc est bibendum!

Saison-Sonett: 25. Spieltag

Das kurioseste Tor am fünfundzwanzigsten Spieltag
Fällt gleich am Freitag in Augsburg bei Flutlichtschein:
Club-Keeper Schäfer schmeißt sich die Pille selber ein
– so galant, dass sich mancher an Piplica erinnern mag.

Ganz und gar nicht kurios sind die Tore der Wölfe gefallen,
sonder herrliche und filigran mit dem Prädikat „extrafein“:
Vierinhas Volley mit rechts schlägt direkt im Kreuzeck ein,
Olic lässt es mit einem akrobatischen Fallrückzieher knallen.

Schalke schwebt auf der blauweißen Wolke Nummer sieben,
Lange gab es keine Saison mit gleich zwei Revierderbysiegen.
Dortmund war in Hälfte eins wohl noch auf der Massageliege.

In Fürth sieht’s nach Abstieg aus schon nach sechzehn Minuten,
denn im Kellerduell lässt Hoffenheim die Kleeblätter verbluten.
Fürth braucht jetzt ein Wunder, die TSG 1899 weitere Siege.

Frühjahrsmode 2013

13:30 Uhr – Mensch, was hätte das gestern für ein großartiger Tag für die Weltwirtschaft werden können. Ich bin an diesem Samstagmorgen in aller Herrgottsfrüh gut gelaunt aufgestanden und habe mir erst mal ein vitaminreiches Obstsalat-Frühstück gegönnt. Als ich mich im Bad gerade frisch für einen wunderschönen Tag gemacht hatte, kam pünktlich die Sonne raus und hat meine Wohnung mit warmem Licht geflutet. Ich habe mir eine leichte Jacke übergeworfen und bin hinaus in den Frühling. Frohen Mutes und voller Lust auf die neuen Frühjahrskollektionen habe ich mich auf den Weg zum Allgäu Forum, dem großen Shopping-Zentrum im Kempten, gemacht, denn es war klar: Neue Klamotten braucht das Land. Und was ich alles Tolles gefunden hab, das ist kaum zu glauben: Von der Kopfbedeckung, über modische T-Shirts bis zum Jeanshemd über den Gürtel bis zur Stoffhose und zu stilvollen Sommerschuhe – alles! Die Schwierigkeit war leider wieder einmal mein äußerst stilsicherer Geschmack – und das damit verbundene Problem, dass jedes einzelne dieser Stücke meinen Wochenlohn deutlich überschritten hätte. Also ging ich mit leeren Händen zurück. Mit ganz leeren Händen? Nein! Immerhin hatte ich eine graumelierte Turnhose ergattert. Unglaublich bequem – und ich wage zu behaupten, dass das der neue Frühjahrstrend wird.

Saison-Sonett: 24. Spieltag

Hoffenheim verlangt den Bayern am Sonntag alles ab,
Aber trotz tapferer Leistung zuhause reicht es nicht,
Weil Mario Gomez mit einem Linksschuss sticht.
Der Abstand zum rettenden Ufer ist nicht mehr knapp.

Augsburg dagegen plant den Durchmarsch von hinten.
In Bremen gewinnen die Fuggerstädter schon wieder
Und sind somit im Abstiegskampf der große Sieger,
weil die Wölfe gegen Schalke mit weißen Tüchern winken.

Borussia Dortmund und der Ex-Club vom dicken Calli
Steuern Richtung direkte Champions League-Quali.
Beide lassen zuhause rein Garnichts anbrennen.

Spannend wird der Kampf um die anderen Europa-Ränge,
Denn da herrscht wirklich ein großes Gedränge.
Von Frankfurt bis Hannover sind alle noch im Rennen.

Ich bin halt irgendwie mehr so der Hotelbar-Typ

21:21 Uhr – Welch geschichtsträchtige Uhrzeit. Gestern und heute war ich mal wieder auf Geschäftsreise. Also quasi. Ich finde, das hört sich gut an. In Wirklichkeit war es natürlich nur ein zweitägiges Volontärsseminar in München. Aber da gehört immerhin eine Übernachtung im Hotel dazu. Und wie wir da gestern Abend noch so in einer kleinen Gruppe in der Hotel-Lounge saßen, ist mir aufgefallen, dass ich wohl Geschäftsreisender werden muss. Denn ich glaub, ich bin halt irgendwie mehr so der Hotelbar-Typ. Das könnte meine Berufung sein. Jeden Abend in einem anderen anonymen Hotel. Weil man in fremden Betten eh nicht so gut einschlafen kann, muss man das Zubettgehen hinauszögern. Und das geht natürlich am besten mit einem kühlen Bier in einer Hotelbar. Ich seh‘ mich da nahezu schon am Tresen sitzen. Nicht unglücklich mit irgendwelchen Problemen, die dann einsam an einer Bar ertränkt werden müssen. Nein. Glücklich darüber, an der Hotelbar zu sein und die Situation genießend. Zum Glück gilt inzwischen überall Rauchverbot. Sonst müsste ich für die richtige Szenerie auch noch mit Rauchen anfangen. In meinem Koffer hätte ich natürlich immer das richtige 20er-Jahre-Outfit dabei. Nur für die Bar. Ist klar, oder? Falls also jemand einen möglichst anspruchslosen und gutbezahlten Job mit vielen Hotelaufenthalt anzubieten hat: Her damit!