Parkplatz des Tages

20:33 Uhr – Den Parkplatz des Tages habe ich auf dem Gelände der nobeo-Fernsehstudios entdeckt. Dort wird unter anderem Wer wird Millionär, Stern-TV und Richterin Barbara Salesch produziert. Und ganz offensichtlich spielt ein VW-Bus die Hauptrolle.

Sport ist nicht…

21:48 Uhr – Vorneweg: Es gibt Momente, in denen ich gerne Raucher wäre. Zum Beispiel genau jetzt. Das sommerliche Wetter hat mein Zimmer auf einen Wert jenseits der 25°C aufgeheizt. Draußen ist es aber inzwischen dunkel und herrliche frisch. Wie schön wäre es jetzt, einfach einen Grund zu haben, um fünf Minuten auf den Balkon zu stehen? Nun gut. So sitze ich eben bei geöffneter Tür und ohne Licht (Killer-Alien-Stechmücken!) am Computer und schreibe ein Wort zum Tag.

Und in diesem Wort zum Tag muss ich mich gehörig über Sport aufregen. Genau genommen nur über Fußball und noch genauer genommen über Borussia Dortmund. Der Spieltag lief ja insgesamt schon überhaupt nicht gut. Und dann verliert auch noch Dortmund in Gladbach. Zu allem Übel hat auch das Bild noch ständig gewackelt und ausgesetzt. Es ist wirklich zum Ausrasten. Dazu kommt noch, dass ich mich heute selbst mit einem Überraschungsei zu Ostern beschenkt habe. Und ich habe noch nie so einen Riesenscheiß aus nem Überraschungsei bekommen: Einen aufblasbaren Papierhasen. Was soll das denn bitte?! Dass man sich hin und wieder von seinem Lieblingsfußballverein verarschen lassen muss, okay. Aber wenn dann auch noch Ferrero damit anfängt, ist das Maß wirklich voll.

Was mich zunächst gar nicht so sehr genervt hat, im abendlichen Gesamtkontext aber auf jeden Fall negativ zu bewerten ist, ist mein heutiger Tagesplan. Auf jenem Stand nämlich die Besichtigung des Rhein-Energie-Stadions um 14 Uhr. Ich – angemeldeter Besucher – war überpünktlich an der Nordtribüne und auch noch ein paar andere. Aber die Führung hat einfach nicht stattgefunden. Habe ich mich eben eine halbe Stunde auf den Vor-Plätzen des Stadions auf den Rasen gelegt und die Sonne genossen. Aber das ist natürlich ein handfester Skandal. Was man mit dem Tag alles hätte anfangen können (vielleicht hätte ich dann sogar das Dortmundspiel verpassen können).

Es gibt jedoch auch eine klitzekleine positive Sportnotiz: Ich habe heute die große Grüngürtel-Joggingrunde geschafft, ohne von einem blutrünstigen Großstadtkampfhund zerfleischt zu werden. Beim nächsten Anfall von sportlicher Motivation werde ich die ganz große (ich glaube es gibt noch sehr viele Steigerungen) Grüngürtel-Joggingrunde in Angriff nehmen.

Kölsche Anekdoten: Teil 1

21:41 Uhr – Ein Rentnerehepaar ist bei Rewe einkaufen. Plötzlich fängt die Frau an zu kreischen. Sie beruhigt sich wieder und meint zu ihrem Gatten: „Isch hab jedacht, datt is der Podolski!“ Der junge, dunkelblonde Rewe-Mitarbeiter mit Kurzhaarfrisur und weißem Dienstoutfit guckt sich nur kurz um und schiebt dann seinen Gitterwagen weiter hinters nächste Regal.

Kölscher Jong

23:08 Uhr – Allerhöchste Eisenbahn für ein neues Wort zum Tag. Nun bin ich seit zwei Wochen in Köln und seit Donnerstag auch ganz ordnungsgemäß Rheinländer. Zwar kein Kölner, aber immerhin Hürther. Man kann ja schließlich nicht alles haben. Fünf Mal die Woche gehe ich fleißig zum Arbeiten und in der restlichen Zeit kümmere ich mich um allerlei oder streune ohne großen Plan durch mein neues Zuhause. Ab und an habe ich eine Kamera zur Hand und es werden Fotos gemacht. Neun davon habe ich für euch ausgesucht.

Mein neues Leben XXL: Das Zuhause

22:50 Uhr – Nun bin ich angekommen in meinem neuen Zuhause. Mein neues Zuhause: Das ist das ein idyllisches Holzhaus im Studentendorf im Hürther Stadtteil Efferen. Das hört sich nach Superprovinz an und genau so sieht es auch aus. Das schöner an dieser Art von Provinz ist allerdings, dass man in 20 Minuten in einer pulsierenden Großstadt ist. Aber von Großstadt und neuem Arbeitsleben soll dieses Wort zum Tag gar nicht berichten.

Sondern von meinem neuen Zuhause. Von meiner Gefängniszelle. Ich wohne also in genanntem Holzhaus in einem Zimmer in einer Vierer-WG. Das Zimmer ist nicht riesig, aber von der Größe genau richtig. Darin steht ein niedriges, kleines Bett, ein Regal, ein Schreibtisch mit Stuhl und ein Kleiderschrank. Außerdem sind alle Wände sowie die Tür mit weißen, glänzenden Sperrholzplatten verkleidet, der Boden ist ein hellblauer Laminat. Als das Zimmer noch ganz leer war, hat es mich wirklich sehr stark an eine Gefängniszelle erinnert.

Und das Zimmer war lange ganz leer. Es war hier nämlich extrem dreckig. Da mir gesagt wurde, dass hier noch geputzt und renoviert wird, habe ich erstmal aus dem Koffer gelebt und eigentlich nichts ausgepackt. Nach drei Tagen ist nun allerdings noch immer nichts passiert, also habe ich heute Abend zwei schweißtreibende Stunden lang selbst zum Putzlappen und umweltfeindlichen Putzmitteln gegriffen und hab hier richtig schön sauber gemacht. Jetzt ist es immer noch spartanisch, aber wenigstens sauber. Und ich konnte endlich meinen Koffer aus- und den Schrank einräumen. Jetzt bin ich angekommen in meinem neuen Leben.

Wieder da

22:42 Uhr – Vielen Herzlichen Dank für die rege Anteilnahme an meinem kleinen Mayounfall. Der Tag war echt nicht schön, aber die restliche Zeit in Mexiko möchte ich nicht missen. Ich möchte eigentlich gar keinen großartigen Reisebericht aufschreiben, viel mehr hatte ich eigentlich vor, den ein oder anderen kleinen Unterschied oder die ein oder andere kleine mexkianische Besonderheit hier zu notieren. Die Zeit seit Mexiko ist wieder dahingerast und ich kann darum nicht versprechen, ob das noch klappt. Wobei ich auf jeden Fall Lust habe, mich zu erinnern.

Am letzten Wochenende war dann auch noch mein Geburtstag. Man merkt schon, dass man älter wird. Es kamen nur drei Kaffeegäste, im Durchschnitt ungefähr 78 Jahre alt. Hiermit sind schonmal alle Wort zum Tag Leser nächstes Jahr zu Kaffee und Kuchen eingeladen. Es ist noch genug Kuchen von diesem Jahr übrig. Auch bei der abendlichen Feierlichkeit merkt man, dass man älter wird. Aber das ist überhaupt nicht negativ zu verstehen, denn es war auf jeden fall sehr schön. Gerade die Süßigkeiten, die ich aus Mexiko mitgebracht habe, kamen bombig an. auch der Tequila und der Mezcal wurden nicht gerade verachtet.

Seit Samstag bin ich nun für mein Praktikum in Köln. Eigentlich sollte ich schon gestern mit arbeiten anfangen, aber aus unerklärlichen Gründen war niemand im Büro. So war eben heute mein erster Arbeitstag. Es war ganz gut. Seit heute Abend bin ich auch in meinem Zimmer im Studentenwohnheim. Ich schlage mal vor, dass es dazu in den nächsten Tagen mehr Infos gibt. Ich will ja nicht die ganze Spannung vorwegnehmen!

Mexikanische Mayovergiftung

18:01 Uhr – So. Eine kurze Meldung aus Mexiko soll hiermit erfolgen. Ich habe zu viele lange Klamotten und unnoetigerweise sogar eine Jacke dabei. Zunaechst waren wir in Mexico-City, diese Woche sind wir jetzt in San Luis Potosi, am Wochenende gibts nen kleinen Ausflug und naechste Woche wartet vermutlich die Pazifikkueste. Also zumindest, wenn ich mich von der Mayo-Vergiftung erhol, die ich mir gestern an einem Mais-Strassenverkaufsstand geholt hab. Da hab ich heut gleich mal den Grossteil des Tages in meinem mexikanischen Bett verbracht, was auch schoen, aber etwas ereignisarm ist. Dafuer habe ich Zeit fuer ein kleines Wort zum Tag. Uebrigens das erste von einem anderen Kontinent. Krass, oder? Also: „Con permiso“ wie der geuebte Mexikaner sagt!

Hossa! Und jetzt gehts los.

12:37 Uhr – Der Auszug aus Passau ist fast problemlos über die Bühne gegangen. Aber eben nur fast. Beim allerletzten Spülgang ist nämlich zu meiner großen Bestürzung meine „Borussia Dortmund Deutscher Meister 1995“ – Tasse kaputt gegangen. Sie war ein Artefakt meiner Fanutensiliensammlung, vielleicht sogar mein allererster BVB-Fanartikel. Nun gut. Immerhin hat sie mir 16 Jahre lang einen treuen Dienst geleistet. Und es ist absehbar, dass es bald eine neue Tasse geben wird: „Borussia Dortmund Deutscher Meister 2011“.

Gleich geht’s auf nach Mexiko und so langsam mischt sich in meine ungebremste Vorfreude tatsächlich ein klein wenig Nervosität. Inzwischen ist alles gepackt und ich warte eigentlich nur noch auf den finalen Zwiebelrostbraten, der sich gerade in der Zubereitung befindet. Dann noch schnell unter die Dusche und los gehts zum Münchner Flughafen. Ich bin sehr gespannt. Hoffentlich kann ich dann und wann mal ein paar Zeilen hier hinterlassen, aber ich kann natürlich noch nicht sagen, ob das der straffe Reiseplan (und die mexikanische Internetinfrastruktur) zulässt. Also in dann mal bis in Bälde!

Herrlich

14:40 Uhr – Kaum sind die Klausuren und wohl auch das Bachelorstudium geschafft, geht die Umtriebigkeit los. Nach gemächlichem Aufstehen in den späteren Morgenstunden habe ich mich zunächst daran gemacht, die Internet-Technik abzubauen und in die entsprechenden Verpackungen zu stecken. Was zwischen so Internetkabeleien an Staub hängt, ist immer wieder beängstigend. Ich glaube ja, dass Internet nur kabellos funktioniert, weil die Übertragung durch Staub stattfindet. Also musste unter dem Schreibtisch gesaugt werden. Außerdem wartete beinahe meine gesagte Küchenausstattung darauf, mal wieder liebevoll gespült zu werden. Einen kleinen photographischen Aussschnitt will ich euch hier oben rechts gerne zeigen.

Dann bei herrlichem Sonnenschein auf in die Stadt und das eben verpackte Modem bei der Post abgeben. Anschließend habe ich mehrere Buchhandlungen auf der Suche nach einem geeigneten Mexiko-Reiseführer durchstöbert. Aufgrund von Entscheidungsunfähigkeit habe ich nun gleich zwei erworben. Aber der Flug dauert ja auch einige Stunden, da werd ich schon zum Lesen kommen. Die Deutsche Bank wollte mir keine mexikanischen Pesos auszahlen, aber dafür weiß ich jetzt, wo ich in Mexiko kostenlos abheben kann. Das ist ja auch schon mal ein Anfang. Apropos: Ich flieg nächste Woche nach Mexiko!

Jetzt sitz ich an der Uni, weil’s ja daheim kein Internet mehr gibt, und versuch das ein oder andere zu erledigen. Vor allem eine Bleibe in Köln wäre jetzt dann so langsam aber sicher mal wichtig, damit ich während meinem Praktikum nicht auf der Straße pennen muss. Ich hoffe einfach mal schwer, dass sich da in den nächsten Tagen was tut. In den nächsten Tagen wird sich auf jeden Fall in Sachen Wohnort was  tun, da ich am Wochenende mal wieder nach Leutkirch umziehen werde. Ich werde das Gefühl nicht los, dass ich seit die Klausuren vorbei sind deutlich mehr um die Ohren habe. Wer rastet, der rostet. Ich glaube Indianer machen ganz gern mal Pause.

mit alle un viel schaaaf

21:35 Uhr – Vielleicht wäre Döner gar nicht so gut, wenn er nicht in Dönerbuden verkauft werden würde. Da meine Zeit in Passau langsam aber sicher abläuft, habe ich mich heute daran gemacht, mir den zehnten und letzten Stempel für verzeherte Döner in der Dönerbude meines Vertrauens am Busbahnhof abzuholen. Heute war mal wieder ein junger Dönermann da und da frage ich mich dann immer, wie das sein kann, dass der so schlecht Deutsch spricht. Vom Alter her müsste der lockerleicht hier geboren worden sein. Meine Vermutung ist ja, dass der fließend Niederbayerisch kann, aber das Kanak-Deutsch einfach zum Döner gehört. Ich bestelle also einen Döner zum Mitnehmen. In philosophischer Manier stellt der Dönermann, während er mit dem Rücken zu mir steht und irgendwas am Brot rumknetet, fest: „Bissu alleine“. Ja. Hat er sich nämlich gleich gedacht. Weil ich sonst ja wohl zwei Döner kaufen würde. Schlauer Typ. Das hat mich an einen Sketch erinnert, der folgendermaßen abläuft: Ein junger Mann kauft im Supermarkt lauter Singlezeugs. An der Kasse wird er gefragt, ob er Single sei. Er meint ja, und dass man das ja an seinen Einkäufen sehen könne. Die Verkäuferin sagt im darauf, dass sie das sehen kann, weil er scheiße aussieht. Zum Glück hatte ich heute aber einen guten Tag und bin zudem nicht vor kurzen verlassen worden, darum habe ich den Dönermann verschont und nicht mit dem elektrischen Dönermesser angegriffen. Schön finde ich auch jedes mal die Verwirrung, die entsteht, wenn es darum geht, ob der Döner eingepackt werden soll. Sagt man „zum gleich Essen“ bekommt man unter Umständen einen Teller. Will man das vermeiden und bestellt darum „zum Mitnehmen“ wird das Teil in mehrere Meter Alufolie inklusive Serviette und Plastiktüte eingewickelt. Wie man’s macht… Beim Bezahlen habe ich dann mein Stempelheftchen hingelegt und er meinte schockiert, dass das schon „viel alt“ wäre. Stimmt. Nämlich drei Jahre. Ich finde 10 Döner in drei Jahren reichen ja auch mal. Er war da anderer Meinung (anders als beim Thema „Schaaaf“ – da haben wir die gleiche Weltanschauung). Da ich mir mit dem zehnten Stempel allerdings einen Gratisdöner verdient habe, werd ich wohl nächste Woche nochmal einen holen. Ich freu mich schon auf den Verkäufer, der dann da sein wird.