21:35 Uhr – Vielleicht wäre Döner gar nicht so gut, wenn er nicht in Dönerbuden verkauft werden würde. Da meine Zeit in Passau langsam aber sicher abläuft, habe ich mich heute daran gemacht, mir den zehnten und letzten Stempel für verzeherte Döner in der Dönerbude meines Vertrauens am Busbahnhof abzuholen. Heute war mal wieder ein junger Dönermann da und da frage ich mich dann immer, wie das sein kann, dass der so schlecht Deutsch spricht. Vom Alter her müsste der lockerleicht hier geboren worden sein. Meine Vermutung ist ja, dass der fließend Niederbayerisch kann, aber das Kanak-Deutsch einfach zum Döner gehört. Ich bestelle also einen Döner zum Mitnehmen. In philosophischer Manier stellt der Dönermann, während er mit dem Rücken zu mir steht und irgendwas am Brot rumknetet, fest: „Bissu alleine“. Ja. Hat er sich nämlich gleich gedacht. Weil ich sonst ja wohl zwei Döner kaufen würde. Schlauer Typ. Das hat mich an einen Sketch erinnert, der folgendermaßen abläuft: Ein junger Mann kauft im Supermarkt lauter Singlezeugs. An der Kasse wird er gefragt, ob er Single sei. Er meint ja, und dass man das ja an seinen Einkäufen sehen könne. Die Verkäuferin sagt im darauf, dass sie das sehen kann, weil er scheiße aussieht. Zum Glück hatte ich heute aber einen guten Tag und bin zudem nicht vor kurzen verlassen worden, darum habe ich den Dönermann verschont und nicht mit dem elektrischen Dönermesser angegriffen. Schön finde ich auch jedes mal die Verwirrung, die entsteht, wenn es darum geht, ob der Döner eingepackt werden soll. Sagt man „zum gleich Essen“ bekommt man unter Umständen einen Teller. Will man das vermeiden und bestellt darum „zum Mitnehmen“ wird das Teil in mehrere Meter Alufolie inklusive Serviette und Plastiktüte eingewickelt. Wie man’s macht… Beim Bezahlen habe ich dann mein Stempelheftchen hingelegt und er meinte schockiert, dass das schon „viel alt“ wäre. Stimmt. Nämlich drei Jahre. Ich finde 10 Döner in drei Jahren reichen ja auch mal. Er war da anderer Meinung (anders als beim Thema „Schaaaf“ – da haben wir die gleiche Weltanschauung). Da ich mir mit dem zehnten Stempel allerdings einen Gratisdöner verdient habe, werd ich wohl nächste Woche nochmal einen holen. Ich freu mich schon auf den Verkäufer, der dann da sein wird.
Frag mal den Möckz was uns in der Dönerbude einst in Berlin passiert ist, kurz bevor sich meine Nase in meinen Döner ergeben hatte. (Hoffentlich weiß der Möckz das jetzt noch!)
sei hiermit gefragt.
Ich finde undeutliche Erinnerungen vor. Erzähl du mal en detail!
(Aber war da nicht was, wo man uns aufgrund von Schwäbisch für nicht-deutschsprachig hielt?) Und das mit der Nase weiß ich auch nicht mehr!
Also ich wurde während der Studienfahrt auch mal von so einem Döner-Ali gefragt, aus welchem Land ich denn eigentlich sei…
Aber auf die Nasensache bin ich jetzt doch auch sehr gespannt!
Richtig Möckz!
Nachdem wir glaube ich drei Mal gesagt haben, „ja mit allem“ und der Dönermann aber wissen wollte welche Soße wir wollen, hat er sich nach unseren Deutschkenntnissen erkundigt.
Und das mit der Nase. Just nachdem wir die Döner doch klargemacht haben, hab ich Nasenbluten bekommen und der Verzehr des Döners wurde dadurch doch erheblich erschwert.
… und das auch noch vor der amerikanischen Botschaft!
Aber das mit den verschiedenen Soßen kannte man als Provinzkulinariker halt auch nicht. Auf dem Land gibts halt nur „normale Soße“ und „deutsche Soße“ – und man muss ja nicht auswählen…
Herrlich!
Das erinnert mich auch an eine Anekdote: In meinem angestammten Dönerlokal/Pizzeria bestellte ich eine Pizza „La Maggiore“, woraufhin mich der Bedienstete fragte, welches Hackfleisch ich gern hätte („Fleisch? kein Fleisch!“) und welchen Salat („wie Salat auf Pizza? kein Salat!“) und am Ende sowas ähnliches wie einen Yufka-Fladen mit etwas Soße zusammenrollte. Es stellte sich heraus, dass er wohl „Lahmacun“ verstanden hatte.
Am Ende war es saubillig und hat auch gut geschmeckt, sowie mich noch im Laden köstlich amüsiert!