2010 bis 2011

20:44 Uhr – Ich sitze auf dem heimischen Ledersofa in Leutkirch zwischen dem beleuchteten Christbaum und dem lodernden Kachelofen und mir ist verdammt warm, weil ich eben viel zu heiß gebadet habe. Trotz dieser Umstände finde ich endlich Zeit, mal wieder ein klitzekleines Wort zum Tag zu verfassen. Also los.

Das letzte Wort zum Tag über die Dickmilch hab ich noch vor den Weihnachtsferien in Passau geschrieben. Bald darauf bin ich nach Leutkirch übergesiedelt um meine Bachelorarbeit fertig zu schreiben und vor allem um mich auf den Freizeitstress während und zwischen den Feiertagen vorzubereiten. Das erste Event stieg wie jedes Jahr am Abend des 23. Dezembers an der JET, nämlich das Ekelbierwichteln. Wohl weil ich im zurückliegenden Jahr besonders brav war, wurden mir gleich zwei ziemlich ekelhafte Biere beschert.

Am Tag darauf war, ebenfalls wie in den meisten vergangen Jahren, Heilig Abend. Racletteessen (was für ein fetziges Wort mit Doppel-T, Doppel-E und Doppel-S am Stück!) mit der ganzen Sippschaft bis nix mehr reinpasst und dann noch Nachtisch. Wiederum wurde mir beschwert, zum Glück jedoch ein weniger ekelhafter Skihelm.

Weil Weihnachten feiern so viel Spaß macht, war am 25. Dezember dann gleich mal das „Rock die Scheiße fett“ – Fest im Alcazar, wo ich mit Basti die Ehre hatte, aufzulegen. Es hat sich ein bisschen gezogen, bis wir endlich dran waren, aber dann haben wir nach einem bemühten Auftakt eigentlich nur noch richtige Trashscheiße aufgelegt. Die Bude hat gebrannt würde ich mal sagen, vor allem beim Schlumpfen Cowboy Joe.

Am 26. Dezember war Generalprobe für den 27. Dezember, an welchem wiederum der Dritte Weihnachtsfeiertag in der Festhalle Leutkirch stattfand, auf dem die Band „BAMBI – New Kitz on the Block“ sozusagen als Headliner und ich Bass spielte. Sensationell bis spektakulär waren natürlich auch mal wieder die Keepers Oyster, die vor und gespielt haben und den Abend erheblich bereichern konnten. Unseren Auftritt zu beurteilen fällt mir jetzt schwer, weil ich da immer überhaupt nix mehr check, wenn ich auf der Bühne steh. Ich könnt da jetzt nicht mehr sagen, was alles passiert ist. Meine Erinnerung sagt mir aber, dass es ganz gut abging in der Festhalle. Für alle, die es verpasst haben, lassen sich sicher bei Youtube ein paar Filmchen finden, zum Beispiel der hier vom Intro und dem ersten Lied.

Schön. Nach all dem Rummel wäre natürlich ein Tag der Ruhe angebracht gewesen, aber man ist nunmal nur einmal jung und aus diesem Grunde ging es am 28. dann auch gleich mal zum ebenfalls hochtraditionellen Christbaumloben. Das war dieses Jahr mal wieder besonders schön, vielleicht auch, weil es so ruhig und besinnlich war. Ich hoffe unsere Gastgeber werden diese Meinung bestätigen.

Nach einem Tag verschnaufen bin ich mit meinem Vater nach Wiesbaden gedüst um seinen neuen Geschäftswagen abzuholen. Elf Stunden im Auto quer durch Süddeutschland sind halt auch so ne Sache. Müsste ich nicht zwangsläufig jeden Tag haben.

Schon stand Silvester vor der Tür, gefeiert wurde tradiotionell am 31. Dezember und in diesem Jahr beim Thomas daheim. Erst gab es lecker und sehr edel Raclette und anschließend im Keller eine Bar mit völler übersüßten Cocktails; alles nur vom Feinsten. Kurz vor dem Jahreswechsel gingen wir dann in den Garten, um mit unseren Sektflaschen auf ein fröhliches Neues Jahr anzustoßen. Dort stand die von Thomas in tagelanger Arbeit millimetergenau gefertigte Schneebar, deren glatten Oberfläche leider die Henkel von geschätzten 20 Glühweintassen zum Opfer vielen. Scherben bringen schließlich Glück, diesem Leitsatz folgend gingen auch noch mehrere Gläser und ein Klapphocker zu Bruch. Nach ausgiebig Begrüßung des Jahres 2011 trat ich asbald den Heimweg an. An dieser stelle sei allen treuen und neue Lesern ebenfalls ein gutes Neues Jahr gewunschen.

Familiengeplänkel am ersten und zweiten Januar folgte vorgestern Schlittenfahren mit Grillen und Glühwein am Geislerhang in Leutkirch. Es war arschkalt aber übermäßig nett. Ausklang fand der Abend bei Rogoschs, wo Stephan seinen Geburtstag feierte. Keine Ahnung, warum niemand Möckez und mir gesagt hat, dass es Zeit ist zu gehen…

Heute war ich dann zum ersten Mal in diesem Winter Skifahren und zwar in Damüls/Mellau. Ich sags auch: Ein überragender Wintersporttag! Supersonnig ohne eine einzige Wolke, herrliches Panorama und Temperaturen gut unter dem Gefrierpunkt, sodass der Schnee trotz Sonne den ganzen Tag herrlich pulvrig blieb. Gut, die vielen Leute haben ein bisschen genervt, aber man kann nicht alles haben.

Zur Erholung meines geschundenen Körpers habe ich mir dann soeben ein Bad gegönnt, genauer genommen ein Schokoladenbad. Das ist jetzt eher gewöhungsbedürftig, aber keine Angst, an meiner Hautfarbe hat nicht nichts gravierendes verändert. Jetzt werde ich mir ein kleines Vesper richten und dann den Rest des Abends auf dem Sofa verbringen. Es kann so schön sein!

Dickmilch. Wie zu Omas Zeiten.

21:09 Uhr – Dickmilch. Wie zu Omas Zeiten. Das ist ja mal wieder was, was sich schauder- bis ekelhaft anhört. Wenn ich Dickmilch höre denke ich an folgende Situation: Ich nehme den seit mehreren Wochen geöffneten Tetrapack Vollmilch aus meinem Kühlschrank, in dem noch mindestens ein halber Liter drin ist und möchte ihn über mein Müsli schütten. Leider kommt keine Milch aus der Packung, obwohl sie noch recht schwer ist. Plötzlich gibt es einen Ruck und die festgewordene, verdorbene Milch rutscht in der Packung in Richtung Öffnung, passt wegen ihre Dicke aber nicht durch den Verschluss.

Nun, trotzdem habe ich mir heute die Dickmilch im Sonderangebot nicht entgehen lassen, auch wenn ich ein kleines Bisschen Angst vor dem Probieren hatte. Und schon wieder eine positive Überraschung! Tatsächlich hat Dickmilch eine feste Konsistenz, in etwa wie Quark, man kann sie also löffeln. Schmeckten tut sie leicht säuerlich und nach Buttermilch. Das ist sehr erfrischend und im Sommer sicherlich herrlich.

Aber was ist Dickmilch genau? Da will Wikipedia gefragt sein. Die Antwort ist einfach: Dickmilch ist Milch, die zu lange an der Sonne stand und darum dick (= schlecht) wurde. Manchmal kann es so einfach sein. Dieses Verfahren (aus Omas Zeiten) wurde mittlerweile zwar duch Beifügen von Bakterien verdrängt, es soll aber tatsächlich durch Stehenlassen von Milch bei Zimmertemperatur funktionieren.

Kurzsteckbrief:

  • Produkt: Dickmilch
  • Herstellung: Bei Zimmertemperatur einen Tag warten
  • Behandlung: –
  • Preis pro 100 g: 13 Cent
  • Kalorien pro 100 g: 66
  • Fett pro 100 g: 3,5 g
  • Zucker pro 100 g: –

Körniger Hüttenkäse

20:20 Uhr – Bezüglich des Testens von Hüttenkäse war ich etwas skeptisch. Was das wohl sein wird? Es hört sich ja schon irgendwie nach einen Stück Käse an, das in einer verwahrlosten Berghütte vor sich hinschimmelt und stinkt ohne Ende. Die Bezeichnung „körnig“ macht das ganze auch nicht unbedingt appetitlicher. Aber: Eine wirkliche Entdeckung! Im ersten Moment dachte ich irgendwie an Zaziki, dann an etwas weicheren Feta-Käse. Hüttenkäse ist sehr lecker und wird jetzt öfter Mal auf meinem Tisch landen. Die Reste, die ich nicht sofort vertestet habe, befinden sich derzeit zusammen mit gehackten Zwiebeln in einem Blätterteigmantel in meinem Backofen. Die Rezeptidee stand auf dem Hüttenkäsebecher.

Sollte mir jedoch der Geschmack vergehen, wenn ich weiß, was Hüttenkäse eigentlich ist? Es folgt die Auflösung. Ich möchte es etwas vereinfacht darstellen, wer es genauer wissen will, kann ja mal den Herrn Google fragen. Hüttenkäse ist schlichtweg ein Frischkäse aus (pasteurisierter) Kuhmilch, der im Käsewerdungsprozess zerhackt wird, was zu der körnigen Struktur führt. Und fertig. Also überhaupt nichts gammliges verstunkenes, sondern im Gegenteil: Etwas ganz frisches!

Und jetzt wird die Blätterteigkreation probiert!

Kurzsteckbrief:

  • Produkt: Körniger Hüttenkäse
  • Herstellung: Milch mit Milchsäurebakterien
  • Behandlung: Hacken und Waschen
  • Preis pro 100 g: 49 Cent
  • Kalorien pro 100 g: 91
  • Fett pro 100 g: 3,9 g
  • Zucker pro 100 g: 2,2 g

Party-Ökonomie

16:28 Uhr – Edwin (E) und Fiona (F) feiern gemeinsam ein Fest. Jeder von beiden bringt eine Anfangsausstattung von 8 Flaschen Bier mit. Außer Bier zu trinken, genießt es Edwin, Zigaretten zu rauchen; deshalb hat er eine ausreichende Menge Tabak dabei. Fiona hingegen hasst Zigarettenqualm. In Abhängigkeit von der Zigarettenmenge S, die Edwin raucht, und der Menge BE bzw. BF an Bier, die Edwin bzw. Fiona trinken, stiftet ihnen der gemeinsame Abend den Nutzen UE bzw. UF ; die Nutzenniveaus sind wie folgt beschrieben:

  • UE(BE; S) = BE * S für 0 < S < 4
  • UF (BF ; S) = BF – S2

(a) Nehmen Sie an, die Feier findet in Fionas Wohnung statt. Edwin bietet Fiona an, ihr von seiner Anfangsausstattung an Bier für jede Zigarette, die er rauchen darf, p Flaschen Bier zu überlassen. Berechnen Sie den Preis p, der zu einer effizienten Allokation führt und bestimmen Sie die Gleichgewichtsmengen.

(b) Nehmen Sie an, die Feier findet in Edwins Wohnung statt. Fiona bietet Edwin an, ihm von ihrer Anfangsausstattung an Bier für jede Zigarette, auf die er verzichtet, p Flaschen Bier zu überlassen. Berechnen Sie den Preis p, der zu einer effizienten Allokation führt und bestimmen Sie die Gleichgewichtsmengen.

Alles Quark!

11:54 Uhr – Nach der weniger erfreulichen Kostprobe von Buttermich steht heute was auf dem Tisch, von dem ich mir recht sicher bin, dass es genießbar ist: Quark: Richtig schöner Speisequark. Nun, der Geschmack von Quark ist ja weitläufig bekannt. Etwas trocken im Mund und dezent säuerlich, was ihn vermutlich im Sommer so erfrischend macht. Die Konsistenz ist sehr fest, sodass er sich fast wie Pudding löffeln lässt. Bemerkenswert ist sicherlich der nicht ganz geringe Fettanteil von 40%.

Aber was ist eigentlich Quark? Zum Glück hat mein Bürostuhl Armlehnen, sonst wäre ich eben vermutlich seitlich vom Stuhl gefallen. Quark ist nämlich Käse! Genaugenommen ein Frischkäse. Zur Herstellung nimmt man entrahmte Milch und gibt Milchsäurebakterien hinzu. Die festen Bestandteile werden dann noch schön durchgesiebt (passiert) und fertig ist der Quark. Quark gibt es dann in verschiedenen Fettstufen, noch fetter wird er, wenn man noch Sahne dazumixt. Mit 40% (im Trockenteil) heißt die Sorte „Fettstufe“, es gibt noch einiges anderes von „Doppelrahmstufe“ (85%) bis zu „Magerstufe“ (<10%) – wie hoch der Fettanteil allerdings ohne Sahne ist, konnte ich nicht rausfinden.

Drei wichtige Schlagwörter zu Quark will ich am Ende noch loswerden: Topfenknödel, Quarkwickel & Käsekuchen.

Kurzsteckbrief:

  • Produkt: Speisequark
  • Herstellung: Magermilch mit Milchsäurebakterien
  • Behandlung: –
  • Preis pro 100 g: 11,6 Cent
  • Kalorien pro 100 g: 142
  • Fett pro 100 g: 13,9 g
  • Zucker pro 100 g: –

Detlef Schnitzel aus Millersville, Maryland.

21:33 Uhr – Heute war es mal wieder so weit: Ich hatte vor lauter Belustigung feuchte Augen. Aber fangen wir am Anfang an. Ich bin auf die Internetseite von „Schmitt und Söhne“ gestoßen, eine Firma mit Sitz in Millersville, Maryland, USA, die Wein importiert. Weil „Schmitt und Söhne“ auf dem amerikanischen Markt jetzt vielleicht nicht der aller klangvollste Namen ist, haben die sich die Maretingkampagne „Little German“ ausgedacht. Das ist sehr einfach: Da ist ein deutscher Liliputaner der alle Deutschland-Klischees erfüllt: Lederhose, Tirolerhut, Jodeln, Bratwurst, Oktoberfest… als erfahrenem Europäer fällt mir zunächst auf, dass dies ein prima Werbeträger für einen Bierimporteur wäre. Aber die Amis scheinen Deutschland auch als Wein-Land zu akzeptieren.

Interessant wird’s aber erst auf der Internetseite der Firma, www.littlegerman.com. Dort kann man sein Foto einfügen und dann mit dem „Little German“ den Ententanz tanzen. Das hab ich natürlich gemacht, das ziemlich witzige Resultat könnt ihr HIER sehen. Außerdem kann man auch noch ein nicht ganz so lustiges Quiz machen, wie deutsch man denn sei. Lachen konnte ich dann wieder über die Möglichkeit, sich seinen Namen ins Deutsche übersetzen zu lassen. Dass „Simon Fehr“ übersetzt „Detlef Schnitzel“ heißen soll, hat mich sehr gerührt.

Also dann lasst euch nicht aufhalten. Ich bin schon sehr gespannt, eure deutschen Namen hier in den Kommentaren zu erfahren und würde mich mit Sicherheit auch über den ein oder anderen tänzerischen Augenschmaus freuen!

Buttermilch

12:27 Uhr – Buttermilch hat früher nur meine Oma getrunken und angeblich sei Buttermilch auch in irgendeiner Form gesund. Als Kind fand ich Buttermilch extrem eklig, was aber vielleicht auch schlichtweg an der Vorstellung gelegen haben mag, was sich wohl hinter einem Getränk aus Butter und Milch verbirgt. Natürlich kam ich in den letzten Jahren immer wieder in den Genuss von Fruchtbuttermilch, Buttermilchsorbet oder Cornetto Bottermelk-Zitrone. Alles Dinge, die sehr erfrischend sind und die ich sehr gerne mag (und ich mich bei „Bottermelk“ zudem frage, auf welcher Sprache das was bedeuten soll). Gerade eben dann aber der ultimative Test von reiner Buttermilch. Nun, was soll ich sagen. Sie schmeckt nicht absolut widerlich, aber sie ist auch kein Getränk, zu dem ich aus irgendwelchen Gründen freiwillig greifen würde. Dieses Dickflüssige gepaart mit einem säuerlichen Milchgeschmack muss ich jetzt nicht unbedingt öfter haben (wobei die andere Hälfte des Bechers auch noch getrunken werden will).

Aber zur Sache selbst. Was ist Buttermilch eigentlich? Es ist keine in Milch eingerührte Butter, aber auch nicht weit davon entfernt. Buttermilch ist schlichtweg die Flüssigkeit, die bei der Herstellung von Butter übrig bleibt, genau genommen also ein Abfallprodukt. Dies rechtfertigt den Geschmack wenigstens teilweise. Der gesundheitliche Aspekt von Buttermilch liegt wohl darin, dass sie ziemlich wenig Fett, nämlich maximal 1 Prozent hat. Im Umkehrschluss behaupte ich aber, dass „richtige“ Milch auch denk des Fetts einfach besser schmeckt.

Kurzsteckbrief:

  • Produkt: reine Buttermilch
  • Herstellung: Flüssigkeit der Butterherstellung
  • Behandlung: –
  • Preis pro 100 ml: 5,8 Cent
  • Kalorien pro 100 ml: 38
  • Fett pro 100 ml: 0,6 g
  • Zucker pro 100ml: 4 g

Die Milch macht's!

20:24 Uhr – Deutschlands Kinder werden immer dicker und dümmer. Und nicht nur die Kinder. Höchste Zeit also für eine fundierte Ernährungsaufklärungskampagne meinerseits. Investigativ, unabhängig, ehrlich und nicht wertungsfrei. Zunächst will ich beim weißen Gold ansetzen: Der Milch. Täglich stehe ich vor einem Supermarkt-Kühlregal, welches zu achtzig Prozent mit Milchprodukten gefüllt ist. Ich sehe dort alles von Buttermilch bis Quark, von Dickmilch bis Weichkäse. Meist greife ich zu den gleichen bekannten Produkten. Dem soll jetzt ein Ende gesetzt werden, denn in nächster Zeit möchte ich vielen Milchprodukten auf die Spur gehen, mich über diese schlau machen und – ganz wichtig – diese probieren.

Heute fängt es noch ganz unkreativ und wenig spektakulär an. Nämlich mit Milch. Erste Buh-Rufe erklingen aus dem Off, jedoch ist Milch längst nicht so banal, wie sie auf den ersten Blick erscheint. Milch ist ein Produkt der Säugetier-Mama, um ihr Junges in der ersten Lebensphase zu ernähren. Alle Säugetiere machen das, manche offensichtlicher, wie zum Beispiel Kühe und Schweine, andere weniger offensichtlich wie zum Beispiel Meeressäuger. Auch der Mensch macht es. Allerdings stellt der Mensch eine sagenhafte Ausnahme dar, denn er konsumiert Milch auch weit über die ersten Lebenstage hinaus. Beispielsweise in seinem 283. Lebensmonat (och, wie süß!). Auch die Menschenmama hat nach dieser Zeit die Milchproduktion jedoch eingestellt, sodass wir die Milch von anderen Säugern klauen müssen, in Mitteleuropa vorzugsweise von Kühen.

Nun aber zu dem Liter Vollmilch, den ich heute im Lebensmittelfachgeschäft meines Vertrauens zu Testzwecken erworben habe. Im zarten Grundschulalter durfte ich einmal direkt im Stall die Erfahrung machen, gerade gemolkene, noch warme und unbehandelte Kuhmilch zu trinken. Leider kann ich mich nicht mehr erinnern, ob die besonders lecker war und vielleicht sollte ich daher den Versuch bald wiederholen. Meine heutige Milch ist pasteurisiert (kurze Erhitzung zur Abtötung von Mikroorgansimen) sowie homogenisiert (Reduzierung der in der Milch vorhandenen Fettteilchen, damit die Milch weniger schnell aufrahmt und darum länger haltbar bleibt) und hat 3,5% Fett. Der Liter hat 640 Kilokalorien und – was mich überrascht – 48 Gramm Zucker und außerdem (für Mathefreaks jetzt) 35g Fett. Bekannt ist Milch ja vor allem für ihren Calciumgehalt, der liegt hier bei 1,2 Gramm. Bei dieser Milch von Edeka handelt es sich zudem um länger haltbare Milch, was durch höhere Erhitzung zustande kommt. Dies hat allerdings den negativen Effekt, dass dadurch 20-30% der Vitamine verloren gehen. Leider ist es kaum mehr möglich, andere Milch zu bekommen.

Zur Verwendung von Milch müssen wohl nicht viele Worte verloren werden, denn das kennt meiner Meinung nach ja jeder. Ich bin ein großer Fan eines gepflegten Glases Kuhmilch. Aber nur gekühlt, heiße Milch finde ich nicht sehr prickelnd. Als Getränk kann Milch vor allem zu Kakao oder diversen anderen Milchgetränke wie Bananenmilch weiterentwickelt werden.

In den nächsten Tagen geht es mit dem nächsten Milchprodukt weiter, ich bin selbst schon gespannt mit welchem. Nun aber ab zu „Bauer sucht Frau“.

Kurzsteckbrief:

  • Produkt: Vollmilch, haltbar
  • Herstellung: –
  • Behandlung: Homogenisierung, Pasteurisierung
  • Preis pro 100 ml: 5,9 Cent
  • Kalorien pro 100 ml: 64
  • Fett pro 100 ml: 3,5 g
  • Zucker pro 100ml: 4,8 g

Oh du Fröhliche

15:23 Uhr – Das Leben ist kein Zuckerschlecken. Ich war soeben stundenlang in den schlimmsten Läden, die es in Passau gibt, weil ich noch ein paar Sachen für mein Sommeroutfit gebrauchen könnte. Heute Abend ist nämlich „wenn jetzt Sommer wär“ – WG-Party mit angemessener Garderobe. Also ab zu Tedi, KIK, H&M, Müller, Tako, Allerlei und New Yorker – alles Läden, die zu meinen absoluten Lieblingseinzelhändlern gehören und in denen es immer günstige Sonnenbrillen und lächerliche Kopfbedeckungen gibt. Fast immer. Die Ausnahme bilden November und Dezember. Denn unzählige Weihnachtsartikel haben Brille, Hüte, und Hawaiihemden aus den Regal verdrängt. So kam ich abgekämpft mit nur einer einzigen lächerlich blöden Sonnenbrille nach Hause. Es werden wohl normale kurze Hosen, ein T-Shirt und kurzes Hemd und der Deutschland-Schlapphut von der WM herhalten müssen. Das Leben ist kein Zuckerschlecken. Aber wenigstens liegt ein Hauch von Zimt in der Luft.

Die Beulen der Herde

17:25 – Im Jahre 2010 nach Christi – Wochenlang habe ich mich darauf gefreut, dass der Roman „Die Säulen der Erde“ von Ken Follett verfilmt wurde und nun endlich im Fernsehen kommen sollte. Aufgrund der Länge der Geschichte und dem Anspruch des Autors war es wahrscheinlich sogar sinnvoll, das ganze nicht ins Kino zu bringen, sondern in einem vierteiligen Fernsehfilm abzuhandeln. Gestern war es dann auf Sat1 soweit. Was soll ich sagen? Eine herbe Enttäuschung. Die Handlung weicht von Anfang an ziemlich stark vom Buch ab, vor allem auch in Dingen, die meiner Meinung nach für die Logik des weiteren Geschehens wichtig sind. Auch auffällig war, dass die Personen, die zu Beginn Kinder sind, von sehr erwachsenen Schauspielern übernommen wurden, was dann irgendwie nicht mehr recht zu den kindlichen Charakteren passen mag. Diesbezüglich ist auch enttäuschend, wie wenig Ausstrahlung und Schönheit die Schauspielerin, die die Aliena spielt, in den Film einbringt. Da hätte man sich nach der Lektüre eine deutlich stärkere Person erwartet. Alles in allem kam der Film doch sehr nahe an Streifen über Magier, Zauberer und Drachen im Nachmittagsprogramm. Schade. Ich könnte mich wirklich darüber aufregen, was aus dieser fesselnden Geschichte gemacht wurde. Aber es hilft ja nix.

Bisher habe ich mir immer gern die Verfilmungen von Büchern, welche ich gelesen habe, angesehen und dabei bei den Details auch gerne ein Auge zugedrückt. Nächsten Montag werde ich allerdings vermutlich nicht den zweiten Teil anschauen, sondern vielleicht lieber Bauer sucht Frau.

Derzeit lese ich – begonnen als Vorbereitung für die Verfilmung – „Die Säulen der Erde“ (was dank seiner Dicke interessanterweise Jahrelang als Unterlage für den Radiowecker von meinem Vater herhalten musste, bis ich dann Ken Follett für mich entdeckt habe), anschließend werde ich mir den zweiten Teil „Die Tore der Welt“ reinziehen, obwohl ich auch das schon kenne. Und anschließend wir dann der neue, dritte Teil gekauft. Das wird ein Spaß – und hoffentlich besser als der Film.