Katerfrühstück ohne Vanille

19:05 Uhr – Das Katerfrühstück von Schoppebräu ist vermutlich die teuerste Flasche Bier, die ich jemals gekauft habe. Ich erinnere mich nicht mehr genau, aber so um die fünf Euro dürfte der Drittelliter gekostet haben. Der Preis wird damit erklärt, dass 200 Vanilleschoten von Hand in das Bier geschabt wurden. Wie viel davon in dieser Flasche gelandet ist, weiß man nicht. Auf jeden Fall ist das Katerfrühstück ein Imperial Vanilla Stout mit beachtlichen 12 Prozent Alkohol.

Auf dem grauen Etikett ist die Zeichnung eines Katzenkopfes zu sehen, vielleicht auch nur das Skelett davon. Darüber und am Flaschenhals fällt das schwarz-rot-gelbe Logo der Brauerei auf. Warum das Bier Katerfrühstück heißt, weiß ich nicht. Vielleicht, weil nach dem Fläschchen der Tag sowieso gelaufen ist. Aber man kann es ja auch teilen, was ich in diesem Fall tatsächlich auch mal mache.

Im Glas ist es wie erwartet tiefschwarz, der wenige Schaum verschwindet sofort. Es riecht ziemlich schwer, hat starke Röstaromen, die an Kaffee und Schokolade erinnern. Auch einen Hauch von Lakritz kann man erschnuppern. Aber Vanille? Naja, mit dem Wissen, das welche drin sein muss und mit etwas Fantasie und Wohlwollen, kann man vielleicht auch einen Hauch von Vanille erahnen.

Der erste Schluck Katerfrühstück schmeckt nach kaltem, leicht süßlichem Kaffee mit Kohlensäure – oder wie eine Mischung von Kaffee und Mineralwasser. Vielleicht stammt der Name des Bieres auch von diesem ersten Eindruck. Je wärmer das Bier wird, desto mehr kommen Aromen von Schokolade und Toffifee raus, was das ganze durchaus zu einem schmackhaften Erlebnis macht. Keine Spur ist da allerdings von der groß angekündigten und teuer bezahlten Vanille. Im Angang ist das Imperial Stout sehr schwer, hat einen alkoholischen Geschmack und hinterlässt eine säuerliche Herbe.

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