Was fürs Ojo

21:10 Uhr – Ein letztes flüssiges Mitbringsel aus dem Mexiko-Urlaub im letzten Hebst: Ein Craft Beer von der Yucatan-Halbinsel, ein Pale Ale gebraut von der Cervecería Tulum. Etwas verwirrend ist ja, dass die Brauerei nach dem Städtchen Tulum benannt ist, ihren Sitz aber in Cancun hat. Das ist mir aber auch gerade eben erst aufgefallen. Die für uns Europäer ungewöhnlichen 355 Milliliter stecken in einer braunen Einwegglasflasche, auf der ein glänzend-verspiegeltes, petrolfarbenes Etikett klebt. In weißer Schrift steht lediglich der Name der Brauerei drauf, darüber fliegt ein gestrichzeichneter, nicht besonders hübscher, Vogel. Durch das verspiegelte Hochglanzetikett mit dem klaren Motiv sieht das sehr, sehr edel aus.

Um es kurz zu machen: Im Glas eines der schönsten Biere, die ich jemals gesehen habe. Es besticht mit einem trüben Dunkelgold mit leichtem Kupferstich, hat eine lebendige Kohlensäure und einen festen, langlebigen, alpinaweißen Schaum. Ein Traum! Es verströmt einen nicht besonders intensiven Geruch von frischer Herbe.

Geschmacklich zeigt das Pale Ale aus Mexiko zunächst eine sanfte Herbe mit leichter Süße. Vor allem fällt aber auf, dass es recht trocken und brotig mit einer starken Hefenote daherkommt. Das ist überraschend, da ich irgendwie ein spritziges Strandbier voller karibischer Aromen erwartet habe. Die Realität ist trotz leichter 4,7 Prozent Alkohol ein relativ schweres Getränk. Auch nach mehreren Schlücken zeigt sich kein besonders auffallendes Aroma. Es ist ein wunderschönes und recht ordentliches Bier – aber leider nicht mehr.

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