Milchkaffee aus Colorado

21:13 Uhr – Ich habe ein bisschen Angst vor meinem heutigen Bier. Weil ich aber auch neugierig bin, habe ich mir dieses Fläschchen mit dem lila Etikett vor einiger Zeit gekauft. Es handelt sich um ein Bittersweet Nitro von Left Hand Brewing aus Londmont, Colorado. Dabei vereint dieses Bier so ziemlich alles, was ich an Bier eigentlich nicht schätze: Es ist ein Imperial Coffee Milk Stout. Es ist also stark (8,9 Prozent), vermutlich ziemlich malzig bis röstig und dunkel. Außerdem wird es wohl irgendwie nach Kaffee schmecken, da eben auch Kaffee drin ist. Das Spannende ist, dass es mit Laktose vergoren ist – und das wollte ich unbedingt mal testen.

Mein Bierglas sieht wirklich beinahe so aus, als ob es mit schwarzem Kaffee gefüllt wäre, der sogar ein bisschen Crema hat. Nur die lebendige Kohlensäure verrät, dass das nicht der Fall ist. Und für Cola ist das Nitro fast zu schwarz. Es riecht natürlich nach Kaffee, auch etwas nach Karamell und Lakritze. Zumindest malzig-süß ist es in der Nase nicht.

Der erste geschmackliche Eindruck: Auch hier nicht die befürchtete Malzbombe, sondern ganz im Gegensatz hat das Stout sogar eine ziemlich markante Bitternote. Es würde sich auf jeden Fall gut mit einem Stückchen Bitterschokolade ergänzen, denn auch daran erinnert es leicht. An der Zungenspitze schmeckt es stark nach Alkohol, der Nachgeschmack bleibt von ungesüßtem Espresso. Vielleicht ist es Einbildung, aber ich habe sofort das Gefühl, dass es den Magen wärmt.

Ich bin mal wieder sehr, sehr positiv überrascht von einem dunklen Bier. Vielleicht werde ich ja doch mal irgendwann ein Freund davon. Das Nitro darf ohnehin nicht zu kalt sein, darum macht es nichts aus, wenn man es langsam genießt. Die 355 Milliliter sind mir aber – obwohl es so gut ist – fast zu viel. So ein Fläschchen wäre fast ein Genuss für zwei. Mehrere davon hintereinander zu trinken, kann ich mir nicht vorstellen.

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