20:14 Uhr – „Tobee (* 24. Juni 1985 in Geislingen an der Steige; eigentlich Tobias Riether) ist ein deutscher Schlager- und Stimmungssänger. Einen ersten Erfolg hatte er 2006 mit dem selbstgeschriebenen Titel Die Ina. Bereits im Jahr darauf hatte er mit Banane, Zitrone einen richtigen Hit, der auf dem bekannten Ballermannhits-Sampler landete und dazu führte, dass er seitdem fest im Bierkönig auf Mallorca engagiert ist. Im Jahr 2008 nahm der Major EMI Tobee unter Vertrag und produzierte für die Fußball-EM den Song ’72, ’80, ’96, 2008, der zumindest vom Titel her an den Hit ’54, ’74, ’90, 2006 der Sportfreunde Stiller zur WM zwei Jahre zuvor erinnerte.“

Ich finde, dass die paar von Wikipedia kopierten Zeilen schon richtig viel Lust auf den WM-Song von Tobee machen, oder? Also hab ich das Ding mal probegehört. Und ich muss sagen: Oje. Ganz schön bitter. Dafür sind im dazugehörigen Clip wieder einige Menschen mit großem schauspielerischem Talent zu bestaunen. Besonders ans Herz lege ich euch den jungen Herrn am Schreibtisch, die junge Dame in der Schreinerei, die Masseuse, die Herrschaften vom Frühstücksfernsehen, den Sportschuhverkäufer, den Fahrlehrer, die Bratwurstverkäuferin, die Friseuse samt ihrer Kundin, die Kellnerin und den Typen, der in seinem Wohnzimmer an seinem Auto rumschraubt. Großes Ballermannkino.

Als kleine mathematische Herausforderung könnt ihr ja mal mitzählen, wie oft euch in den drei Minuten und vier Sekunden ein Schauer von Fremdscham über den Rücken läuft. Viel Spaß dabei!

20:14 Uhr – So, schönes Wetter, Feiertag, Pfingsten, trallala: Zeit für einen etwas besinnlicheren WM-Song. Phrasenmäher lassen in ihrem Lied die fußballerisch weniger schönen Szenen der letzten großen Turniere nochmal Revue passieren. Halbfinale gegen Italien, Halbfinale gegen Spanien, keine Titel. Solche Geschichte eben. In diesem Jahr muss es aber eigentlich klappen. Phrasenmäher gibt dafür auf jeden Fall alles und scheut sich auch nicht, unsere bisherigen Weltmeister als „Rudi Vau und Beckenbau“ zu verreimen. Dazu ein schönes Video und ein Refrain der durchaus ins Ohr geht, hat was. Und viele Grüße an Rudi Vau.

20:14 Uhr – Okay okay, bei Fettes Brot hab ich mich noch über den wenigen Rap unter den Fußballliedern gewundert, hier kommt schon die nächste Nummer im Sprechgesang. João dos Santos, genannt Ju alias Mister Santos von den Massiven Tönen schickt auch einen WM-Rap ins Rennen. Und auch der ist richtig cool geworden wie ich finde, macht gute Brasilien-Laune und hat sogar richtig Mitrappotenzial. Außerdem ist auch das Video ganz nett geworden, mit flotter Kamera und allem möglichen Promis, von denen ich die Hälfte nicht kenn. Schon allein wegen dem Kurzinterview mit Kaiser Franz Beckenbauer lohnt sich aber das Anschauen bis ganz zum Schluss. Dickes, dickes Ding!

20:14 Uhr – Poldi fährt mit zur WM. Damit ist schon mal die erste Grundvoraussetzung dafür geschaffen, dass der Song von Petri Beckenpower auf jeden Fall ein großer Erfolg werden könnte. Gut, musikalisch und lyrisch ist „Copacabana“ vielleicht etwas eintönig, aber das Bildmaterial ist der absolute Wahnsinn. Meine Mutter hat eben beim Anschauen des Videos und speziell der Outfits von Petri Beckenpower gemeint, dass man halt doch immer alles aufheben sollte. Recht hat sie. Brille, Sonnenschild, Stutzen, Trikots, Schnauzbart: Das ist einfach stimmig. Auf den Typen fahren sicher auch die braungebrannten Damen an der Copacabana ab. Ich hätte ihn ja sofort für Marco Reus nachnominiert. Mustafi kann da optisch einfach nicht mithalten. Und: Ja, Poldi ist in Brasilien auch mit dabei.

20:14 Uhr – Beim heutigen WM-Song spielt das Video überhaupt keine Rolle. Echt nicht. Ohne Witz. Das Video ist nämlich viel zu klischeedurchsetzt und sexistisch. Wer sich den Text anhört, wird auch schnell merken, dass es wirklich um das Gastgeberland und Fußball geht und nur wenig um wackelnde Brüste. Ähäm. Der WM-Song der Vengaboys hört sich zumindest in meinen lateinamerikaunerfahrenen Ohren nach südamerikanischer Party an. Kein Wunder, in Sachen Urlaubsmusik sind die ollen Eurodancer ja sehr erfahren. Geht auf jeden Fall ins Ohr, daraus könnte was werden. Und jetzt Bildschirm aus, nicht die Boxen! Wobei es schon auch faszinierend ist, was man so alles auf Brustwarzen kleben kann.

20:14 Uhr – Gab es schon mal einen Fußballsong von Fettes Brot? Ich kann mich nicht erinnern. Bisher waren im Hip-Hop-Bereich meines Wissens nur Blumentopf mit ihren grandiosen Raportagen zur EM 2012 musikalisch aktiv. Jetzt also die alten Haudegen von Fettes Brot, die in den letzten Jahrzehnten ja schon für den ein oder anderen fußballfernen Klassiker gesorgt haben. In ihrem WM-Song berappen sie den Fußballgott. Das finde ich mal eine kreative Herangehensweise, auch wenn es vermutlich kein WM-Party-Hit werden wird.

20:14 Uhr – So, noch eine Woche bis zur Fußballweltmeisterschaft in Brasilien. Höchste Eisenbahn also, dass ich mich um das Fußball Thema kümmere. Nun verbindet so ein Fußballturnier ja die Länder der Welt, zumindest die 32, die dabei sein dürfen. Auch Musik ist eine Sache, die manchmal Völker verbindet. Leider sind der offizielle WM-Song und die offizielle WM-Hymne meiner Meinung nach nicht gerade der Burner. Ein Coca-Cola-Hit ist mir bisher nicht über den Weg gelaufen. Darum werde ich mich in den verbleibenden Tagen bis zum Eröffnungsspiel mal ein bisschen nach inoffiziellen Fußballliedern zur Weltmeisterschaft umhören. Und das erste absolute Highlight ist heute dran.

Fast hätte ich Fritz aus Thüringen schon vergessen. Diesen witzigen jungen Herrn mit Rudi-Völler-Gedenk-Frisur (ohne Schnauzer), der vor geschätzten zwei Jahren mit seinem Schlager über Thüringer Klöße die Herzen der gesamtdeutschen Gourmetbevölkerung im Sturmlauf erobert hat. Das tiefgründige Lied konnte Fritz damals erfolgreich mit einem Videoclip untermalen, in dem seine miserablen Schauspielkünste zur Geltung kommen. Und sagen wir so: Er knüpft frisur-, musik- und schauspieltechnisch genau am Klöße-Schlager an. Nur diesmal geht es um Fußball. Man sollte das Gesamtkunstwerk auf jeden Fall gesehen haben, finde ich. Ob der junge Musikus damit allerdings der dritte deutsche Weltmeister wird, der auf den Namen Fritz hört, lasse ich mal dahingestellt.

Kulinarischer Kader

12:30 Uhr: Pünktlich zur vorläufigen Nominierung des deutschen Kaders für die anstehende Fußball-Weltmeisterschaft möchte ich an dieser Stelle gerne nochmals den sehr weltmeisterlichen WM-Kader der Italiener aus dem Jahr 2006 heraus kramen. Gutes Gelingen!

Buffon (Speisepilz)
Der Buffon wächst unterhalb der toskanischen Erde und lebt in Parasitismus. Buffons werden im Frühherbst gestochen und sollten innerhalb der nächsten drei Tage verzehrt werden.

Grosso (Auflauf)
Wie der Name schon verrät, ist der Grosso eher etwas für den großen Hunger. Der rustikale Hackfleisch-Auflauf ist eine Art der allseits bekannten Lasagne, in der mehrere Fleischsorten in getrennten Schichten gebacken werden. Seinen Ursprung soll der Grosso in der abruzzischen Adriastadt Chieti haben.

Cannavaro (Pferdesteak)
Bei Tierschützern ist das Cannavaro recht umstritten, unumstritten ist es jedoch eine der größten Spezialitäten auf Sizilien. Meist wird das innen noch blutige Steak zu einer kleinen Pasta-Beilage und einem Iaquinta gereicht.

Gattuso (Hartwurst)
An der Gattuso scheiden sich die Geister der Feinschmecker: Viele halten die mit Fettstückchen gespickte Wurst lediglich für den Abfall der Schlachtereien, anderer wiederum können sich eine Siesta ohne die Hartwurst aus Kalabrien kaum vorstellen.

Gilardino (Eis-Dessert)
Nix für Penible! Wer ein echtes Gilardino essen will, sollte unbedingt eine Serviette bereithalten. Der „Gilo“, wie er liebevoll genannt wird, wird mit den Fingern gegessen. Das extrem süße Dessert gilt als Kellnerschreck, da die wabbelige Süßspeise über wenig Haftung verfügt und oft vom Teller fällt.

Iaquinta (Kräuterschnaps)
Was gibt es nach der Mahlzeit Schöneres, als ein Gläschen echten Iaquinta? Der rustikale Kräuterschnaps wird im Piemont meist privat und ohne Lizenz destilliert. Deshalb Obacht: Es gibt große Qualitätsunterschiede, nur Flaschen aus offizieller Produktion akzeptieren. Nur im privaten Kreis besser nicht nach der Herkunft fragen. Der Gastgeber könnte sich beleidigt fühlen.

Camoranesi (Reibkäse)
Noch heute wird darüber gestritten, ob der Camoranesi wirklich in Italien erfunden wurde. Experten rechnen den eher faden Reibkäse der südamerikanischen Küche zu. Der Camoranesi ist jedoch nicht mit dem weltberühmten Parmesan zu vergleichen, da er nicht ganz so trocken ist und seine Farbe je nach Reife von dunkelgelb bis ocker reichen kann. Zu finden ist er zum Beispiel auf den Zambrottas.

Zambrotta (Ciabatta)
Ein beliebter Snack, der recht schnell zubereitet ist. Auf aufgeschnittenes Ciabatta wird eine Paste aus Schinken, Salami, Champignons und natürlich Käse gestrichen und anschließend gebacken. Kann man kalt oder warm genießen!

Pirlo (Sekt)
Großer Beliebtheit erfreut sich der Pirlo vor allem bei der weiblichen Jugend und in der Schwulenszene. Der perlende Sekt aus der Lombardei ist zwar Vielen zu süß, preislich aber seit Jahren konkurrenzlos.

Bonucci (Süße Gnocchi)
Dieser Geheimtipp aus Mittelitalien spaltet die Feinschmecker: Nach deftigen Gerichten werden hier als Dessert gerne karamellisierte Gnocchi mit Vanillesauce gereicht. Auf jeden Fall eine Kalorienbombe!

Montolivo (Olivenpaste)
Wie der Name es schon vermuten lässt, handelt es sich bei Montolivo um eine Paste aus reifen, schwarzen Taggiasca-Oliven Liguriens. Köstlich an Fleischgerichte oder als Füllung, aber auch als Brot-Dip.

Cassani (Snack)
Die Cassanis sind ein längliches Salzgebäck, das seinen Ursprung vermutlich im Dorf Borgomanero im Piemont hat. Gerne wird dieser Snack bei Weinproben geknabbert, da sein nicht vorhandener Geschmack das Aroma der Weine ideal neutralisiert.

Maggio (Kräutereintopf)
Der Maggio ist ein typischer Kräutereintopf der nach seinem Herkunftshort Montecchio Maggiore in Venetien benannt ist. Neben Salbei, Oregano, Chiliflocken, Gerstengraupen und Tomaten gehören auch Kalbfleisch und Camoranesi in den Maggio.