21:21 Uhr – BraufactuM aus Frankfurt war einer meiner ersten bewussten Berührungspunkte mit neuartigem Craftbeer. Das liegt daran, dass es das Bier im Rewe gab, neben dem ich einst in Aalen direkt gewohnt habe. Im April 2018 habe ich zudem eine meiner ersten (nicht die erste) Bierproben bei BraufactuM am Alexanderplatz in Berlin mitgemacht. Heute soll es ein German Pale Ale von dieser Brauerei geben.
Das ist in einer Drittelliterdose verpackt, die grün scheint, fast schon glitzert. Die knallgrünen Hopfendolden umrahmen eine schwarze Fläche, auf der in Grün und weiß das Brauereilogo und in geschwungener Schrift der Name des Bieres zu sehen ist. Sieht mir fast ein bisschen zu viel nach Energydrink aus.
Das Bier selbst schmeichelt meinem Auge dann schon mehr, als seine Verpackung: Helles Bernstein mit einem Hauch von Kupfer, sehr trüb und bedeckt von einer schneeweißen, dünnen Schaumschicht. Der Duft ist intensiv und herrlich. Deutlich verströmt der markante Hopfen Aromen von dunklen, süßen Beeren, vermischt mit reifen Zitrusfrüchten. Früchtetee vom Feinsten. Bei den verwendeten Hopfensorten Comet und Callista ist das auch kein Wunder. Sehr schon. Da will man gar nicht aufhören zu riechen.
Im Geschmack sind weiterhin die dunklen Beeren dominant. Das sind aber wirklich süße Beeren, also keine sauren Johannisbeeren oder so, sondern eher reife Brombeeren oder Heidelbeeren. Das Pale Ale hat einen wunderbar weichen, fruchtigen Geschmack, der im Abgang richtig ins Prickeln kommt. Dank einer fein abgestimmten Hopfenherbe gerät es aber nicht in Verdacht, eigentlich ein Fruchtsaft zu sein. Die Herbe kitzelt kurz angenehm am Gaumen, zeigt sich dann wieder in Form von leicht bitteren Zitrusschalen im Nachgeschmack. Mit steigender Trinkdauer und Temperatur zeigt sich der vollmundige Malzkörper immer mehr, aber ohne penetrant zu werden. Ein wirklich sehr gutes Pale Ale mit 5 Prozent Alkohol, eines meiner Favoriten. Lecker!
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