Gewitter?!

20:59 Uhr – Freunde, ich warte. Wo bleibt jetzt dieses Hitzegewitter? Ein bisschen frische Luft wäre mir nämlich echt recht. Die in meiner Wohnung könnte man nämlich zerschneiden – wenn man ein scharfgenuges Messer hätte. Lüften geht aber nicht, weil es draußen auch noch über 30°C hat. Und ich habe schon die letzten Nächte kaum geschlafen, langsam wär’s mal wieder äußerst angenehm. Aber immerhin wird es nicht ewig so weiter gehen: Am Wochenende ist ja Southside Festival. Und da regnet’s dann bestimmt.

Nobler Mix

16:57 Uhr – Es ist jetzt schon 16:59 Uhr, weil ich die letzten zwei Minuten nicht tippen konnte. Ich musste mir nämlich Nüsschen aus meiner „Nobler Mix“ (Cashewkerne, Cranberries, Haselnusskerne, Mandelkerne, Paranusskerne und Walnusskerne) in den Mund stopfen. Beim Checken der Zutaten bin ich jetzt genau in diesem Moment auch auf die Nährwertangaben gestoßen. Mannometer. Vielleicht muss ich gleich nochmal eine Schreibpause einlegen und mich über die Kloschüssel hängen…

Aber so Nüsse sind einfach ein toller Sommersnack. Ich sitze nämlich gerade in meiner knallorangenen Badehosen und mit meiner neongrünen Sonnenbrille auf der Nase unter meinem rot-gelb-blau-grünen Sonnenschirm auf meinem graubraunen Balkon. Schön hier. Hinter mir dorrt mein Kräuterbeet vor sich hin. Das hat schon fast was von Sommer. Wobei der Bildschirm vom Laptop auch ganz schön spiegelt. Ich mache also grad eigentlich einen Cam-Chat mit mir selbst.

Die machen da doch irgendeinen Geschmacksverstärker in die Nüsschen rein, damit man süchtig wird und nicht mehr von dem Zeug wegkommt, oder? Also die Packung ist gleich leer. Und ich hoffe inständig, dass die Cranberries die ganzen Kalorien haben. Auf die könnt ich nämlich verzichten. Gummibärchen rein stattdessen wär lecker.

Hallo Sommer

19:02 Uhr – Endlich kehrt hier mal ein Hauch von Sommer ein. Ich glaube es hat jetzt schon seit 24 Stunden nicht mehr geregnet. Außerdem ist schon Donnerstagabend und damit die Woche so gut wie geschafft. Darum habe ich heute zur Feier des Tages gegrillt. Okay, gegrillt ist nicht ganz richtig. In der Pfanne gegrillt. Aber sonst war alles perfekt: Lauwarme Antipasti, schmackhafter Krautsalat, zweierlei rauchige Grillsaucen, zwei würzige Steaks, ein kräutriger Grillkäse und ein eiskaltes Radler. Das alles auf meinem sonnigen Balkon – so schmeckt der Sommer.

Sportfernsehen

21:00 Uhr – Freunde, es wird ernst. Um beim Triathlon die letzten Sekunden beim Umziehen reinzuholen, habe ich mir heute noch schnell beim Ingo, meinem persönlichen Triathlon-Ausstatter, eine Triathlon-Hose geholt. Mit der kann man Schwimmen, Radeln und Laufen ohne Umziehen. Kurz darauf habe ich mich gefragt, warum um alles in der Welt ich mir bei einer Unwetterwarnung, acht Grad und starkem Regen in der Wettervorhersage eine kurze Hose gekauft habe. Aber ist ja egal. Eben habe ich die Hose dann unter Wettkampfbedingungen getestet: Unter der heißen Dusche. Scheint zu passen, aber unter schnelltrocknend hätte ich mir durchaus etwas Trockeneres vorgestellt. Das wiederum ist ja auch egal, denn nass wird’s am Sonntag ohnehin.

Weil mein letzter Fernsehauftritt schon so schön war, kam das Fernsehteam übrigens diese Woche nochmal vorbei. Das einmal mehr überaus beeindruckende Ergebnis will ich euch nicht vorenthalten: (ab Minute 23:45)

Übermorgen gilt’s dann also in Lindau, schon morgen reisen wir an, um an der Pasta-Party teilzunehmen. Ich würde vorschlagen, dass ihr hier euren Tipp abgebt, wie schnell ich den Triathlon hinter mich bringe. 200 Meter schwimmen, 7 Kilometer radeln und 2,5 Kilometer laufen. Alles relativ eben, nur beim Schwimmen gibt es einige Höhenmeter zu bewältigen. Zeiten unter 15 Minuten dürfen nicht getippt werden. Von allen, deren getippte Zeit ich unterbiete, bekomme ich beim nächsten Treffen ein isotonisches  Getränk. Top, die Wette gilt.

Irische Ochsenbacken auf karamellisierten Urkarotten

17:34 Uhr – Okay, ich bin vielleicht nur der Presse-Fuzzi. Aber das ist mir egal. Heute Abend zieh ich mir trotzdem meinen Anzug an und geh lecker und schick essen. Und zwar zum Gala-Abend der Spitzengastronomie. Die Spitzengastronome haben nämlich heute den Tag über in Kempten den Europameister im Fußball ausgespielt. Und heut Abend gibt’s die Siegprämien in Form von leckeren Häppchen. Ich will meine Vorfreude über das anstehende Menü gerne mit euch teilen und sage nur:

  • Sektempfang und Fingerfood.
  • Marinierter Wildkräutersalat mit lauwarmen Sous Vide, gegartem Bachsaibling, Keta Kaviar und Basilikumpesto.
  • Cappuccino von der Tomatenessenz mit Perle con Prosciutto und Tasmanischem Bergpfeffer.
  • Irische Ochsenbacken auf karamellisierten Urkarotten mit Kartoffelschaum und Süßkartoffelchip.
  • Piemonteser Haselnussmouse auf Mangocarpaccio und Sauerrahm-Limetteneis.

"Oh mann du."

20:09 Uhr – Am frühen Sonntagabend eine SMS mit dem Inhalt „Oh mann du.“ zu bekommen, lässt ja so viele Möglichkeiten für Spekulationen. Ich habe mir mal überlegt, was diese drei kurzen, aber prägnanten Wörter bedeuten könnten:

  • „Die falsche Mannschaft hat das Champions League-Finale gewonnen.“
  • „Mein Wochenende war phantastisch.“
  • „Mein Wochenende war anstrengend.“
  • „Mein Wochenende war scheiße.“
  • „Ich war am Wochenende auf einer Hütte und hatte ausversehen eine Kiste Erdinger alkoholfrei dabei.“
  • „Ich war am Wochenende auf einer Hütte und dort haben sich Mitglieder einer bestimmten Familie mal wieder sowas von daneben benommen. Grad gut wars.“
  • „Das Wetter ist derzeit nicht nach meinem Geschmack.“
  • „Ich habe gerade eben gelesen, dass der Hamburger SV angeblich den Sportdirektor meines Lieblingsvereins verpflichten will.“
  • „Ich sitze gerade im Zug und mir ist langweilig. Ich weiß zwar nicht, was ich dir mitteilen könnte, hoffe aber, dass du trotzdem zurückschreibst und mich mit deiner Antwort für wenige Sekunden ablenkst.“
  • „Mein ultramodernes Smartphone hat am Wochenende irreparablen Schaden genommen. Ich habe jetzt wieder ein altes Nokia und ich schreibe darum jetzt wieder herkömmliche Kurznachrichten.“
  • „Ich wollte mir selbst Wurstseelen backen und die sind total verbrannt.“
  • „Alles Gute zum Geburtstag.“ (Hierzu eine Erklärung: Ich habe deinen Geburtstag falsch in meinem Handy eingespeichert. Und keine Ahnung, wer als automatische Geburtstags-SMS diesen Blödsinn einprogrammiert hat.)

Renato Faverani

18:22 Uhr – Ich habe in den letzten Tagen viel gelesen, über das, was da heute Abend ansteht. Lange habe ich überlegt, in welche Richtung ich noch etwas zu diesem Spiel schreiben könnte. Die Argumente, die für einen Dortmundsieg sprechen? Meine Erwartungen ans Spielgeschehen? Meine, These, wer diesmal bei Bayern den entscheidenden Elfer verschießt? Gerade eben war ich noch bei meinem Opa und habe dort gesehen, dass sogar auf Phoenix mittags eine Vorberichtssendung auf‘s Champions League-Finale läuft. Jetzt weiß ich: Zu diesem Spiel ist alles gesagt, geschrieben und gezeigt. Es wird Zeit, dass es los geht. Natürlich ist mir nicht egal, wie es ausgeht. Trotzdem hoffe ich erst Mal, dass das beide Mannschaften sauber über die Bühne kriegen. Leider kommen gerade schon die ersten Meldungen über Ausschreitungen in London. Ich hoffe, dass es bei diesen ersten Meldungen bleibt. Das wäre ja zu schade. Euch wünsche ich ein schönes, friedliches und unterhaltsames „Spiel des Jahres“. Möge es so ausgehen, wie ihr es euch wünscht.

Und warum Renato Faverani? Na, der ist heute Abend einer der Linienrichter. Und deutsche Mannschaften, Wembley und Linienrichter… wer weiß.

Saison-Sonett: 34. Spieltag

Es ging wieder viel zu schnell, oh ja,
denn sie ist vorbei leider schon
die fünfzigste Jubiläumssaison
der ersten Fußball Bundesliga.

FC Bayern München Erster, Dortmund Zweiter,
Leverkusen Dritter, Greuther Fürth abgestiegen,
soweit war die Geschichte schon geschrieben.
Doch am letzten Spieltag ging’s spannend weiter.

Sie fahren einen Auswärtssieg in Dortmund ein –
Das gilt jetzt schon als Wunder von Hoffenheim.
Jetzt dürfen die Kraichgauer in die Relegation.

Der FC Augsburg rettet sich sicher aus eigener Kraft,
was die Fortuna aus Düsseldorf nicht mehr schafft.
Das ist für eine miese Rückrunde der gerechte Lohn.

Wenn es gut ist, wird es schön sein

22:35 Uhr – Okay Freunde, ich weiß, dass ich euch noch ein paar Zeilen über meinen Urlaub schuldig bin. Und jetzt bin ich ja schon ziemlich genau seit einer Woche wieder zurück. Also. Erst mal war ich ja eine Woche in Valencia. Das war eine sehr schöne Mischung dort. Wir waren sportlich: Die ganze Zeit durch die Stadt geradelt, joggen am Strand und im Turia-Park und sogar einmal mit den Profis beim Schwimmtraining. Wir waren faul: Am Strand, auf dem Sofa und auf der Parkbank. Wir waren Fans: In der Kneipe beim Champions League gucken und auf dem Sofa beim Marca-TV gucken. Wir waren Essen: Tapas, Fideuà und Selbstgekochtes. Wir waren Trinken: Vino Tinto, Cerveza und selbstgemixtes Spezi. Ihr seht schon: Die Woche war vollgepackt bis auf die letzte Sekunde. Von Valencia aus bin ich weiter nach Rom. Und Rom und ich – das passt. Obwohl ich mitten in der Nacht ankam und keinen Stadtplan hatte, hab ich mich direkt gut zurechtgefunden. Wir sind wohl von der Logik her so ziemlich auf einer Ebene. Am ersten Morgen hab ich den Vatikan abgegrast. Muss man wohl mal machen, Petersdom und Sixtinische Kapelle gucken. Man geht ja auch zum Eifelturm, wenn man in Paris ist. Es waren aber beinahe ein paar Menschen zu viel unterwegs für meinen Geschmack. Also ein paar Millionen. Aber Danke fürs Zuwinken, Franziskus. Weils so schön und der Tag so lang war, hab ich direkt im Anschluss noch das Kolosseum und einige Ausgrabungen besichtigt. Sicherlich auch aus der Liste „Was man in Rom gesehen haben muss“, aber auf jeden Fall auch sehenswert. Am Abend dann ein feierlicher Ausklang an der Spanischen Treppe und schon waren die wichtigsten Sehenswürdigkeiten abgehakt. Sprich: Der zweite Tag war pure Freizeit, die ich nach einem kurzen Marsch zum Pantheon und zu einem Markt, in einer römischen Grünanlage genießen wollte. Gar nicht so leicht, das mit den Grünanlagen in Rom. Auf meiner verzweifelten Suche bin ich dann in einem Stadtteil namens Trastevere gelandet. Ein Traum! Sowas von Postkarten-Italien. Mensch, was bin ich da rumflaniert. Es war am Tag schon so schön, dass ich am Abend gleich nochmal hin bin. Welch Bilderbuch-Sonnenuntergangs-Schummerlicht-Romantik. Und sehr lecker italienisch gegessen habe ich dort auch. Und schwuppdiwupp – nach einer kurzen Nacht, eine Busfahrt und einem durchdösten Flug war ich schon wieder zurück in Memmingen. Und zum Schluss die gute Nachricht für die Frauenwelt außerhalb von Rom: Ich habe keine Münzen in irgendwelche Brunnen geworfen. Keine Einzige. Euch zuliebe.

Saison-Sonett: 33. Spieltag

Ein einziger Punkt reicht Werder um nicht abzusteigen,
Das Ganze gegen die Eintracht aus Frankfurt daheim,
Weil Fortuna Düsseldorf, Augsburg und Hoffenheim
Ihre wichtigen Spiele mal wieder völlig glanzlos vergeigen.

Schalke muss weiter um die Champions League zittern,
weil die Knappen daheim gegen Stuttgart verlieren.
Vielleicht darf sich Freiburg mit Tabellenplatz vier zieren,
dazu muss der SC Schalke im direkten Duell zerknittern.

3:3 spielt Dortmund auswärts in Wolfsburg – ohne Witz,
zwei Buden für die Wölfe macht Ex-Borusse Ivan Perisic.
Marco Reus gleicht aus mit zwei Toren in der Schlussphase.

Die Meisterkicker vom FC Bayern lassen sich nicht lumpen
Und gewinnen noch schnell gegen den FCA vor den Humpen.
Dabei lief in die andere Richtung für lange Zeit der Hase.