21:44 Uhr – Heute gibt es mal wieder was aus dem hohen Norden: Das Prototyp der Kehrwieder Kreativbrauerei aus Hamburg. Ein stark gehopftes Lagerbier mit 5,9 Prozent Alkohol. Das Etikett ziert ein kleines Gemälde, auf dem ich eine Flusslandschaft zu erkennen meine, die sich in Blau und Grün um das Brauereilogo und den Namen des Bieres schmiegt.
Die goldgelbe Farbe ist leicht trüb und matt. Die auffällig vielen und großen Kohlesäurebläschen sorgen für eine hohe und luftige, fast schon seifenblasenähnliche Schaumkrone. Im, wie auf dem Etikett empfohlenen, hohen, schmalen Pilsglas sieht das Bier wirklich hübsch aus. Das Prototyp riecht nach säuerlichen Früchten wie Ananas, Maracuja oder Beeren.
Der erste Schluck ist erstaunlich herb (vor allem für die angegebenen 25 IBU), und dieser erste Eindruck verfestigt sich direkt in einer zweiten Bitterphase und dem Zurückbleiben des Geschmacks von bitteren Orangenschalen nach dem Schlucken. Mit der Zeit umschmeichelt ein Hauch von fruchtiger Süße von Zitrusfrüchten und unreifen Melonen den Gaumen, im Vordergrund bleibt aber das starke Hopfenaroma. Mit zunehmender Trinktemperatur – und wenn man das Bier länger im Mund behält – wird aus der Hebe ein alkoholischer Geschmack, der mir nicht schmeckt. Vielleicht ist das Prototyp eher was für warme Sommertage. Dafür, dass es eines der bekanntesten Gebräue am deutschen Craft Bier Himmel ist, bin ich doch etwas enttäuscht jetzt.
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