22:48 Uhr – Wow, das hat gepasst wie Faust auf Auge: Nach einem Tag mit durchgängig über 30 Grad im Schatten war das eiskalte Hirter Bio Hanfbier aus Österreich das Beste, was passieren konnte: Sehr leicht und mild im Geschmack, fast schon fruchtig, mit einer angenehm herben Note. Das geniale Sommerfeierabendbier. Lob an die Brauerei aus unserem Nachbarland, die laut Angaben auf dem Etikett zwischen Hanfblatt und Wappen „Echte Leidenschaft seit 1270“ und „Natürlichkeit in reinster Form“ in dieses Fläschchen mit Drehverschluss-Kronkorken packt. Was man da fast bedauern muss: Dass nur ein Drittel Liter ins die Flasche passt – und ich nur die eine Flasche hatte. Mehr davon!
Kategorie: Wort zum Tag
Bierivili
 21:06 Uhr – Ein herrlicher Sommerfeierabend, nichts zu tun, was nicht auch morgen getan werden könnte: Also der ideale Moment, um sich mit einem kühlen Bierchen auf den Balkon zu pflanzen und die Seele baumeln lassen. „Wann, wenn nicht jetzt?“, dachte ich mir und habe mir das vorletzte Urlaubsmitbringsel meiner Eltern geschnappt: eine schöne, rot-weiße Dose Bier aus Georgien. Außer der Information, dass die Dose rot-weiß ist, ist es leider relativ schwierig, irgendwelche Informationen abzulesen. Das Allermeiste ist nämlich auf Georgisch bzw. eben in georgischer Schrift geschrieben. Und das sieht dann so aus: აბგდევზჱთიკლმნჲოპჟრსტჳუფქღყშჩცძწჭხჴჯჰჵჶჷჺჸჹ (ich hoffe, dass die Zeichen dargestellt werden können).
21:06 Uhr – Ein herrlicher Sommerfeierabend, nichts zu tun, was nicht auch morgen getan werden könnte: Also der ideale Moment, um sich mit einem kühlen Bierchen auf den Balkon zu pflanzen und die Seele baumeln lassen. „Wann, wenn nicht jetzt?“, dachte ich mir und habe mir das vorletzte Urlaubsmitbringsel meiner Eltern geschnappt: eine schöne, rot-weiße Dose Bier aus Georgien. Außer der Information, dass die Dose rot-weiß ist, ist es leider relativ schwierig, irgendwelche Informationen abzulesen. Das Allermeiste ist nämlich auf Georgisch bzw. eben in georgischer Schrift geschrieben. Und das sieht dann so aus: აბგდევზჱთიკლმნჲოპჟრსტჳუფქღყშჩცძწჭხჴჯჰჵჶჷჺჸჹ (ich hoffe, dass die Zeichen dargestellt werden können).
Ein paar Informationen sind dann aber glücklicherweise doch in lateinischen Buchstaben geschrieben: „Beer Extra“, „Natakhtari“, „Strong Georgian Beer“, „Brewed with the finest malt and Natakhtari unique water“, 8% (das ist zu 50% Arabisch). Das wars dann aber auch. Also musste meine Zunge erst schmecken und dann urteilen.
Obwohl es herrlich hell in der Abendsonne geglänzt hat, hat es eine gewisse Schwere. Im ersten Moment schmeckt es extrem malzig-süß, was mir nicht besonders gefällt. Im Mund wird es schnell herb und trocknet Zunge und Gaumen innerhalb von Sekunden aus. Das ist für Bier sehr komisch, wie ich finde.
Letztendlich habe ich den halben Liter natürlich getrunken, wenn er sich auch nicht als ideales, leichtes Feierabendbierchen rausgestellt hat. Es wundert mich jetzt nicht mehr, dass Georgien doch eher für Stalin, Lenan Kobiashvili und Wein bekannt ist als für superleckeres Bier. Was man dem Tropfen allerdings lassen muss: Er steigt nach einer Dose ნატახტარე schon gehörig in den Kopf.
Finkiwinki
21:08 Uhr – Es schmeckt nach nichts mit einem Hauch von unangenehm. Das ist mein Fazit zu den ersten beiden Schlücken Bräuwastl Hell. Die unangenehme Note im 4,9-prozentigen Bier kommt vielleicht von den auf dem Etikett angekündigten „Hopfenauszügen“. Immerhin haben die abgebildeten Brauereipferde den gleichen Friseur wie Donald Trump. Gut gekühlt kann man es schon trinken, das Genusserlebnis hält sich aber doch sehr in Grenzen. Schade eigentlich, wäre es doch so schön, ein günstiges und gleichzeitig wohlschmeckendes Bier zu finden (teuer und nicht wohlschmeckend hatte ich ja schon am Sonntag). Das erfüllt Bräuwastl, scheinbar sowas wie die Hausbrauerei des Finkbeiner Getränkemarkts, leider nicht. Einen Versuch war’s wert.
Roter Bock
20:20 Uhr – Was für ein sportlicher Tag. Am späten Vormittag habe ich eine kleine Radtour gemacht (zu McDonalds). Dann habe ich auf meiner Terrasse etwas sonnengebadet (= geschwommen) und am Nachmittag seit Jahren mal wieder zwei Partien FIFA am PC gespielt (4:3 und 3:3 auf Schwierigkeitsstufe „Amateur“). Nachdem ich mir das Eröffnungsspiel gestern gespart habe, habe ich heute pünktlich um 17 Uhr den Confed-Cup für mich starten lassen. Das Spiel zwischen Portugal und Mexiko war auch ganz unterhaltsam; mit zwei Videobeweisen und dem Ausgleich in letzter Minute. Ohne es auf dem Plan zu haben, bin ich dann direkt im Anschluss auf das Spiel der deutschen Mannschaft bei der U21-EM gegen Tschechien gestoßen. Habe ich das halt auch noch angeguckt. Alles in kurzen Hosen. Wie es das Schicksal so will, überträgt das ZDF direkt im Anschluss wieder Confed-Cup. Schau ich mir halt auch noch Kamerun gegen Chile an. Da hält sich meine Euphorie jetzt, Mitte der ersten Hälfte, allerdings noch sehr in Grenzen. Probiere ich doch lieber ein schönes Sonntagsbier. Da habe ich mir heute was ganz besonderes ausgesucht.
Wenn ein Bier schon die Farbe im Namen trägt, muss man es natürlich auch aus dem Glas trinken, um die Färbung zu überprüfen. Als besonders rot stellt sich Roter Bock dann jedoch nicht heraus, es hat eher ziemlich genau die bräunliche Farbe von Spezi. Beeindruckt hat das Getränk jedoch schon vor dem ersten Schluck, es kommt nämlich in der imposanten 0,75 Literflasche mit Bügelverschluss und orangenem Etikett daher. Auf dem Etikett ist Heinrich der Kempter zu sehen, eine Sagenfigur; offensichtlich gehört der Rote Bock zu einer den Allgäuer Sagen gewidmeten Bierserie, mit der die Zötler Brauerei einen Schritt Richtung Craft-Bier macht. Und dann ist es halt ein Bockbier, 6,4 Prozent schwer, und Bockbier ist halt leider nicht so meines. Das Bier ist recht behäbig und der Geschmack schwer zu definieren: Irgendwo zwischen süß und malzig, dann aber doch wieder recht herb. Eine komische Angelegenheit.
Jetzt bin ich gerade für einen kleinen Moment geschockt. Das Fläschchen habe ich von den Nachbarn meiner Eltern zum Geburtstag geschenkt bekommen – das ist sehr nett und keineswegs selbstverständlich. Soeben habe ich allerdings entdeckt, was die Flasche kostet: 12,99 Euro. Der Wahnsinn. Da ist ja das Oktoberfest günstiger. Ich bin wirklich schockiert. Jetzt muss ich mir vielleicht doch noch überlegen, ob das nicht doch ein ganz ganz feiner Tropfen ist.
Auf jeden Fall muss ich mich aber näher mit dem Roten Bock und der dahinter verborgenen Sage beschäftigen. Gleich in der Halbzeitpause.
Sommer auf Fränkisch
18:33 Uhr – Vor dem Feiertag nach Feierabend zu Real zum Einkaufen gehen: Wenn man auf dem Parkplatz keine Todesangst durchstehen und im Geschäft entspannt durch die Gänge bummeln will, ist das eine schlechte Idee. Ich habe es trotzdem gemacht. Endlich zurück zu Hause – bei herrlicher Abendsonne – musste ich mich zur Feier des Tages in meinen orangenen Strandliegestuhl pflanzen und ein kühles Sommergetränk genießen. Die Wahl ist auf ein Bayreuther Hell aus dem Bayreuther Brauhaus gefallen. Mit einem Hellen aus Bayern kann man ja eigentlich nicht sehr viel falsch machen, zumal wenn es gut gekühlt ist. Die dicke Flasche mit dem schlanken, in den bayerischen Farben gehaltenen, Etikett strahlt auch schon rein äußerlich pure Erfrischung und Gemütlichkeit aus. Der erste Schluck des 4,9 Prozent starken Bieres kommt dann aber überraschend: Es ist ziemlich würzig, viel würziger als erwartet. Ab dem zweiten Schluck ist es aber genau diese Würze, die das Bayreuther Hell zu einem ganz besonders feinen Hellen macht. Und – kaum zu glauben, aber wahr: Zeitgleich zum zweiten Schluck hat irgendwo in der Nachbarschaft eine Blaskapelle zu spielen begonnen. Wenn der Biergarten zu einem nach Hause kommt, dann kann der Feiertag kommen. Ich warte hier im Liegestuhl.
An der Ostseeküste
21:04 Uhr – Der Rügen-Urlaub ist schon wieder über eine Woche her – aber trotzdem möchte ich noch kurz festhalten, dass mein erster Aufenthalt an einer deutschen Küste sehr schön war. Es hat mir echt gefallen auf Rügen, auch, weil es so ruhig war. Es war wohl absolut noch keine Saison und ich habe mich anfangs gefragt, ob irgendwas passiert sein könnte, weil kein Mensch auf der Straße ist. Die ganzen Seebäder mit ihrer ganz besonderen Architektur sind schön anzusehen, auch die kleinen Häuschen mit ihren Torfdächern (?). Kombiniert mit den kilometerlangen, dichten Alleen und den schier endlosen, flachen, saftig grünen Wiesen: märchenhaft. Beeindruckend fand ich auch die ehemalige KdF-Anlage Prora. Man muss leider gestehen, dass sich der Adi damals den vermutlich schönsten Strand auf Rügen ausgesucht hat. Und während die alte Bauruine logischerweise nicht allzu viel Charme versprüht, ist der bereits modernisierte Teil echt schick. Wenn ich das ein oder andere Milliönchen übrig hätte, könnte ich mir dort durchaus eine kleine Ferienwohnung vorstellen. Die Immobilienangebote habe ich natürlich sofort gecheckt.
Während die ganze Ruhe echt angenehm war, hat sie leider auch ihre Schattenseiten: Abends ist der Hund verfroren. Nicht, dass ich Großraumdiskos oder gar Nachtleben vermisst hätte. Aber dass man ab 18 Uhr nicht mehr auf den Leuchttrum rauf darf, obwohl es bis 22 Uhr taghell ist, fand ich schon ein bisschen schade. Aber der klassische Rügentourist scheint wohl eher ein Frühaufsteher zu sein.
Natürlich habe ich auf Rügen auch das ein oder andere Bierchen gekauft und gen Süden chauffiert –soeben habe ich auf meinem Balkon in Ravensburg das erste geköpft. Geköpft ist hier der genau richtige Ausdruck, dann auch der Namensgeber des Bieres wurde wohl vor vielen Jahrhunderten geköpft: Klaus Störtebeker. Nun gut, die Störtebeker Braumanufaktur sitzt in Stralsund, also kurz vor Rügen, und stellt diverse komische und normale Biere her. Ich habe mich für ein recht normales Keller Bier 1402 entschieden, das in der Halbliterflasche mit Piraten-Etikett samt Segelschiff im Used-Look daher kommt. Mit seinen 4,8 Prozent wird das Pils als „weich“ beschrieben, und irgendwie stimmt das wirklich: Die Herbe ist sehr sanft, das Bier eigentlich recht spritzig aber trotzdem träge. Es schmeckt also ganz ordentlich, der ideale Durstlöscher nach einem heißen Junitag ist es aber nicht. Braucht in Norddeutschland ja auch kein Mensch.
Landschaften in der Sommerpause

21:25 Uhr – An der Saar, an der Brücke, stand fest das braune Schaf. Vor dem Berg gibt’s (eine) kleine Stoppelkampwiese.
Hallo Kartoffel
22:22 Uhr – Das ist sie dann wohl heute, die erste laue Sommernacht 2017. Also bei Einbruch der Dämmerung den Liegestuhl zurechtgerückt, Kerze an- und Bierchen aufgemacht. Auch jetzt wäre es noch äußerst angenehm auf meinem Balkon. Aber ich habe mich jetzt an den Schreibtisch gesetzt, um ein paar Zeilen über mein heutiges Bier zu schreiben. Das ist nämlich wirklich etwas besonders: Das Kartoffel Bier von Neuzeller Kloster-Bräu, oder wie man auch sagt: Das Bodenständige unter den Natur-Bieren. Als ich dieses langhalsige Halbliterfläschchen im Real entdeckt habe, kam ich natürlich nicht dran vorbei. Kartoffel Bier! Und es ist tatsächlich quasi ein Biermischgetränk aus Pils und Kartoffelsaft mit immer noch 4,5 Prozent (viel Kartoffelsaft kann also nicht drin sein).
Es schmeckt dann auch tatsächlich wie ein sehr herbes, fast schon bitteres Pils – und ist damit sehr nach meinem Geschmack. Wirklich ein sehr gutes Bier. Nach Kartoffeln schmeckt es übrigens glücklicherweise nicht. Was mich auch überzeugt hat: Auch die letzten Schlücke sind noch frisch und geschmackvoll, die sind bei 0,5-Liter Pils ja auch gerne mal abgestanden und fast ungenießbar. Gut also, dass ich dieses Bier probiert habe. Kartoffel Bier wäre nämlich theoretisch natürlich auch – rein vom Namen her – ein geeigneter Kandidat fürs Ekelbierwichteln gewesen.
Aber damit sind noch gar nicht alle Höhepunkte aufgezählt, die dieses Bier aus dem brandenburgischen Neuzelle zu bieten hat. Das Etikett ist nämlich auch sehr schön: Auf golden glänzendem Hintergrund fährt ein schwarzer Traktor mit Anhänger über einen Acker, vorne liegen vier wunderschöne Kartoffeln. Und das Etikett auf dem Flaschenrücken erst, das bewirbt nämlich die Brauerei-App mit dem Slogan „Ein Blick. Ein Klick. Ein Schluck“. Großartig. Die Internetseite der Brauerei verspricht dann auch weitere Schmackhaftigkeiten wie Kirsch Bier, Apfel Bier, Ginger Bier, Anti Aging Bier, Allgäuer Heubier (aus Brandenburg – interessant), sportliches Marathon Bier oder – Obacht Harndrang – Spargel Bier. Das schöne ist: All diese und noch viel mehr Spezialitäten können online gekauft werden. Also installiert bitte alle die App, geht in den Onlineshop, kauft reichlich und trinkt in der nächsten lauen Sommernacht ein schönes Kartoffel Bier.
Süffig neutral
21:22 Uhr – Nach zwei strengen Seminartagen war heute der Gang zum gekühlten Feierabendbier unumgänglich. Ein „Original süffig frisch“ aus dem Hause Dinkelacker-Schwaben Bräu aus Stuttgart sollte es sein. Das kommt daher mit einem klassischen, grünen, runden Etikett, aus dessen Mitte ein Herr mit Schlafmütze, Bierkrug und Pfeife grüßt (ein Schwabe, so nehme ich an). Verpackt ist es in einer niedlichen 0,3 Liter Bügelflasche aus braunem Glas. Mit drin sind auch 5,1 Prozent Alkohol – und relativ wenig Geschmack. Es ist also tatsächlich sehr süffig, denn es gibt nichts, was nicht schmecken könnte (zumindest, wenn das Bier recht kalt ist). Allerdings gibt es auch nichts, was irgendwie Charakter hätte oder geschmacklich in Erinnerung bliebe. Daher: Kann man schon trinken, muss man aber nicht.
Nicht zum Kozeln
22:10 Uhr – Sechzigste Minute, 2:1 für Bayern. Da kann ein Bierchen in der Dortmunder Hosenfarbe auf gar keinen Fall schaden. Um Fortuna auf die Sprünge zu helfen, darf es dann auch ein besonderer Schatz sein: Die Dose Kozel Cerny, die ich letzten Oktober in Prag gekauft und seitdem gehütet und gepflegt habe.
TOR für Dortmund. Das ging ja schnell mit Kozel. Danke Kozel.
Gut, zugegebenermaßen habe ich das Kozel schon hauptsächlich des Namens wegen und auch ein bisschen wegen des hässlichen Dosendesigns (brauner, biertrinkender Geißbock auf braunem Grund) gekauft. Die Brauerei aus Pilsen heißt übrigens VELKOPOPOVICKY und ruft mir direkt meinen Lieblingswitz über einen Tschechen beim Augenarzt in Erinnerung. Velko Popo Vicky.
Das Bier, wie gesagt, pechschwarz. Sehr ungewöhnlich dabei ist, dass es nur 3,8 Prozent Alkohol hat. Dementsprechend leicht schmeckt es auch – und damit für ein Schwarzbier ungewöhnlich gut.
TOR für Dortmund. Das Kozel ist ja echt ein Wundergesöff. Sehr schön.
Von seinen Glücksbringerqualitäten mal ganz abgesehen: Es schmeckt ganz gut. Wenn ich das nächste Mal nach Tschechien komme, werde ich bestimmt wieder eines trinken.
Und jetzt schauen wir mal, wie das Spiel weitergeht. Ich habe das Glas schließlich erst halb leer.
