21:39 Uhr – Dieses Bier habe ich vor allem wegen der schönen Flasche und dem tollen Namen gekauft: Der Hopfen Auflauf von BrewAge, einer Brauerei im schönen Wien. Auf dem orangefarbenen Etikett ist eine demonstrierende, wütende Hopfendolde zu sehen, die in der linken Hand ein Schild hält. Auf dem steht: Zeit für GUTES BIER! Die rechte Hand ist zur Faust geballt und nach oben gestreckt. Ein Gesicht hat die Hopfendolde nicht. In der Flasche befindet sich ein Pale Ale mit 5,4 Prozent Alkohol.
Dunkelgold, fast schon in der Farbe von frischem Kupfer, liegt der Hopfen Auflauf im Glas. Der wenige Schaum hält sich nicht ewig, aber lange genug. Das Pale Ale erscheint mir dazu recht lebhaft zu sein. Der Geruch ist ziemlich fruchtig, nach Mango und tropischen Früchten, aber auch sehr hopfig und herb. Ich rieche außerdem auch frische, sommerliche Wiesenkräuter.
Der erste Eindruck ist dann fast ein bisschen enttäuschend, nach diesem Strauß von Aromen in der Nase. Vor allem ist nämlich eine ziemlich satte, hopfige Bitterkeit zu schmecken. Außerdem fehlt es dem Bier scheinbar etwas an Kohlensäure, weswegen es ein bisschen lack daher kommt. Die tropischen Früchte sind sehr, sehr schwach. Man muss schon ganz genau in seine Geschmacksknospen hineinfühlen, um noch einen Hauch von Zitrusfrüchten zu erahnen. Dank des schlanken Malzkörpers ist es aber auf jeden Fall sehr süffig, auch die Herbe ist noch soweit im Rahmen, dass einem nicht Bang vor dem nächsten Schluck sein muss. Im Nachgeschmack kommen langsam die Orangenschalen. Nach der ersten kleinen Enttäuschung entpuppt es sich dann doch noch als ziemlich gutes Pale Ale: Fast kein Malz, schön herb und ein bisschen fruchtig. Plus die Bonuspunkte für den coolen Namen und den Wuthopfen.
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