iWort zum Tag

15:13 Uhr – Ich sitze gerade in Leutkirch auf dem Sofa und spiele mit dem neuen iPhone von meinem Vater rum. Da man sich irgendwo anmelden muss, wenn man so Apps runterlasen will, schreib ich lieber ein Wort zum Tag. Mein erstes Smartphone-WzT also. Und es funktioniert ganz gut. Nur das Tippen ist ein bisschen umständlich und ich hab schon ganz schwitzige Hände. Darum soll es fürs erste für sein. Euch einen schönen Sonntag – und esst mal wieder nen Apfel.

Saison-Sonett: 10. Spieltag

Um mit einer Erkenntnis zu beginnen:
Schweinsteiger, Müller, Kroos,
In Hamburg legen sie alle los.
Die Bayern können also doch noch gewinnen.

Im rheinischen Derby sollte Leverkusen siegen.
Aber wen wundert das Ergebnis schon
Hat Bayer 04 doch jetzt einen Spion
Boenisch hat nämlich dort unterschrieben.

Bremen siegt knapp gegen den FSV Mainz
Hunt macht beide Tore, nicht nur eins.
Jetzt steht Werder auf Rang sieben.

In letzter Minute für Schalke der Schock
Nach Pass von Grifo trifft Sven Schipplock.
Dortmund – Stuttgart: torlos, unentschieden.

Saison-Sonett: 9. Spieltag

Gegen Leverkusen ist die Serie gerissen
Der FC Bayern verliert zuhause die Partie.
Boateng macht ein Eigentor – aber wie –
Beinahe hätte er den Ball zerbissen.

Für Wolfsburg gabs mal wieder nen Sieg.
Mit eisenhart Trainer Quälix
Lief zuletzt nämlich wenig bis nix.
Nachfolger Köstner haben alle lieb.

In Hoffenheim heißt es jetzt vorläufig Abstiegskampf
In Mainz hatten die 1899er einen kollektiven Krampf.
Schalke musste sich gegen den Club richtig plagen.

Dortmund gewinnt die Schneeschlaft im Südwesten
Dabei sind die Borussen nur eine Halbzeit die Besten
Ich denke man kann hier ruhig „Arbeitssieg“ sagen.

Saison-Sonett: 8. Spieltag

Die Dreierkette war das falsche Mittel,
Darum sind die Blauen die Besten
In der internen Tabelle im Westen.
Für Gelb wird’s eng mit dem dritten Titel.

Auch weil die Bayern weiter gewinn‘
Das war schon Saisonsieg Nummero acht,
Hinter Giefer hat’s gleich fünfmal gekracht.
Sogar ein Salto von Rafinha war drin.

An Wolfsburg geht die rote Laterne,
Das sieht Felix Magath sicher nicht gerne,
Da gibt’s bei VW sicher mächtig Stunk.

Hoffenheim gegen Fürth
Gleich dreimal führt,
Am Schluss gibt’s für beide nen Punkt.

Ein Ritter auf Nachtischjagd

19:46 Uhr – Bei mir gab es heute kalorienarme Kost zum Abendessen: Dreierlei vom Essig mit Salateinlage und schöner Chili-Pfeffer-Verfeinerung. Nach der Beendigung des Mals, das war so vor einer halben Stunde, hatte ich dann aufgrund von leichter Übersäuerung und Brandgefühl auf den Lippen ein dringendes Nachtischbedürfnis. Eine Tafel Rittersport Halbbitter musste her. Kein Problem; dass die Läden in Bayern um 20 Uhr schließen, daran habe ich mich längst gewöhnt. Aber es war ja noch Zeit genug für den zweiminütigen Fußmarsch zur nächsten Feneberg Filiale. Feneberg schließt um 19 Uhr. Völlig unterzuckert bin ich trotz eindeutig zu luftiger Kleidung für Jahreszeit und Sonnenverhältnisse weiter zum Penny. Der hatte noch auf. Vorsichtshalber hab ich mir gleich zwei Tafeln Schokolade eingepackt und bin zur Kasse. Vor mir standen zwei Zimmermänner. Sie haben 20 Flaschen Penny-PET-Bier, ein halbes Kilo Zungenwurst, eine Flasche Essig und einen riesigen Sack Zwiebeln aufs Band gelegt. Und ich denk nur so: Freunde, vergesst den Nachtisch nicht.

Damit die Welt in trockenen Tüchern ist

17:45 Uhr – Einige von euch werden das Problem kennen: Man duscht viermal am Tag in seinem fensterlosen Badezimmer. Natürlich duscht man ordentlich lange und ordentlich heiß, sodass die Luftfeuchtigkeit im Bad ziemlich tropisch wird. Danach trocknet man sich ab und hängt das Handtuch an den Haken. Der Haken dabei ist: Bis zum nächsten Abtrockenvorgang trocknet das Handtuch nicht. Aber gerade eben unter der Dusche habe ich die Welt verbessert. Zumindest in der Theorie, an der Praxis müssen sich andere versuchen. Aber das dürfte kein Problem sein, die Idee ist nämlich simpel und genial zugleich: Duschhandtücher brauchen Aufhänge-Teile an zwei Ecken anstatt nur an einer oder gar in der Mitte. Dann hängt das Handtuch nämlich nicht zusammengeknüllt am Haken, sondern offenbart seine ganze Oberfläche der frischen Luft. Ich hab jetzt keine Formel dafür parat, wie viel schneller das Handtuch dann trocknet, aber ich bin mir sicher, dass es klappt. Und meine Oma (die Praktikerin) freut sich sicher auch, wenn sie bald an alle meine Handtücher neue Aufhänger dran nähen darf.

Herbstdüfte

11:29 Uhr – Ich mag ja gar kein Nutella. Aber heute habe ich das seit Ewigkeiten offene Glas mal leer gemacht. Zentimeterdick Schoko-Haselnusscreme auf dunklem Brot. Muss eben auch mal sein. Hausmann, wie ich nun mal bin, wollte ich danach das Glas natürlich spülen. Diese Nutella-Reste halten sich ja extrem hartnäckig – und ohne Spülmaschine ist das dann nicht so leicht. Also Glas mit warmem Wasser gefüllt und schön zwei Minuten in die Mikrowelle, damit die Scheiße rausschmilzt und das Glas so sauber wird, dass ich sogar meiner Nachbarin (der aus der Spülmittelwerbung) Rotwein darin kredenzen könnte. Okay – zwei Minuten waren zu lang. Das Nutella-Wasser hat ziemlich gekocht, die Mikrowelle ist überflutet – und: Die Luft in meiner Wohnung ist jetzt richtig schön herbstlich mit Schoko-Haselnussduft geschwängert. Ein guter Sonntag!

Saison-Sonett: 7. Spieltag

Für Stuttgart-Trainer Labbadia ist das Fass jetzt voll.
Er schimpft über Mülleimer und Deppen
Und spricht sogar über’s Arschlecken.
Dabei liegt der VfB doch im Hinrunden-Soll.

In München haben sich dagegen wieder alle lieb.
Erst spielen die Bayern Hoffenheim an die Wand
Dann gibt’s auf der Wiesn alles ohne Pfand.
Rekord eingestellt: Im siebten Spiel der siebte Sieg.

Hannover und Dortmund liefern sich eine heiße Schlacht
Bei der Piszczek mit Karacho gegen den Pfosten kracht.
Er bleibt heile, aber Hummels holt sich ne Mittelfußschwellung.

Auch für Kuba gibt‘s ein schmerzhaftes Geschenk:
Teilriss des Syndesmosebandes im linken Sprunggelenk.
Und Sven Bender geht heim mit ner Augapfelprellung.

Saison-Sonett: 6. Spieltag

Die Bayern gewinnen in Bremen souverän,
Trotzdem gibt’s hinterher Ärger vom Sammer
2:0 auswärts ist zu wenig, ein Jammer,
er hätte gern zwölf Tore mehr geseh‘n.

5:0 heißt es am Samstag nach neunzig Minuten
Im lange erwarteten Borussen-Duell
ist Dortmund für Gladbach ne Nummer zu schnell
Und lässt die Fohlen Dank Reus richtig bluten.

Spieler des Spieltags – sonnenklar:
Marcos Antonio, Abwehrstar,
Spielt Pässe wie kein Zweiter.

Dank ihm gewinnt Stuttgart beim Club
Und verlässt die Abstiegsplätze – Schwupp.
In Hamburg geht die gute Serie weiter.

Saison-Sonett: 5. Spieltag

Wie gerne würde ich in England leben,
Mit zwei Spielrunden in sieben Tagen
Wäre alles leichter zu ertragen.
Kann es nicht mehr englische Wochen geben?

Zumal, wenn so viele Tore wie dieses mal fallen,
Hannover schenkt Nürnberg gleich vier Kisten ein,
Dortmund bringt die 2-Tore-Führung nicht heim,
Gleich 33 Mal ließen es die Vereine insgesamt knallen.

Im Tabellenkeller müssen sich rumplagen
Die beiden Erstligateams aus Schwaben,
Beide haben noch gar keinen Sieg gefeiert.

Die Bayern genießen an der Spitze die Stille,
Am Dienstag hat sogar der Schweini die Pille
Durch die Beine von Wolfsburg Benaglio geeiert.