Ostapfel

23:34 Uhr – Mein erstes Bier aus der Klosterbrauerei Neuzelle war ein Kartoffel-Bier, das ganz gut war. Seitdem habe ich diverse Sorten aus dem Kloster an der polnischen Grenze probiert. Ekelhaftes wie das Anti-Aging-Bier, gesundes wie den Roten Baron oder ganz schmackhaftes wie das Seelsorger-Bier. Heute ist das Apfel Bier an der Reihe.

Auf dem golden hinterlegten Etikett ist eine Hand zu sehen, auf der ein grüner Apfel liegt, der von einer grünen Schlange umgarnt wird. Es mag ein biblisches Motiv sein, die Art der Illustration gefällt mir auf jeden Fall ganz gut. Im Glas ist das Apfelbier herrlich goldgelb mit einer leichten Trübung und einer schönen, wenn auch kleinen, Schaumkrone. Das Bier lebt durch große Kohlesäurebläschen wahrhaftig.

Sofort nach dem Einschenken verströmt das 4,8 Prozent starke Getränk einen ausgeprägten fruchtigen Geruch nach Apfelschalen und Apfelsaft. Die Zunge ist von so viel Süße von sehr reifen Äpfeln erstmals leicht verwirrt, aber es bleibt nicht genug Zeit dafür, denn sofort wird das Apfelbier sauer und bitter. Das Wechselbad der Geschmackseindrücke findet schließlich darin sein Ende, dass die Süße wieder zurückkommt. Wer denkt, dass das mit Apfelsaftkonzentrat, Invertzuckersirup und Zitronensaftkonzentrat versetzte Pils eine sommerliche Erfrischung ist, liegt aber daneben: Es ist recht schwer und dazu zuckersüß – also alles andere als erfrischend.

Mit seiner extremen Süße und der leichten Mostsäure ist das ein trinkbares Gebräu. Aber eigentlich kein Bier mehr.

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