20:44 Uhr – Gabriel hat mir vor Monaten eine Reportage über verschiedene Menschen empfohlen, die Lebensmittel retten. Hab ich geguckt und das meiste vergessen. Eine Gruppierung aber, ich habe vergessen in welchem Land, hat aus altem Brot Bier gebraut – und somit die Haltbarkeit eines Lebensmittels von ein paar Tagen auf ungefähr ein Jahr erhöht. Klingt spannend, hab ich mir gedacht. Das mach ich auch.
Also habe ich am vorletzten Brautag einen kleinen Extrasud Brot Bier gebraut. Dabei ersetzt man einen gewissen Anteil des Malzes durch getrocknetes, altes Brot. Und das schöne ist: Es hat geklappt! Es ist tatsächlich Bier daraus geworden. Und obwohl es nur ein Versuch war, nehme ich das heute mal unter die Lupe.
Im Glas sieht das Bier etwas dünn und wässrig aus, die Farbe geht in die Richtung eines matten Goldgelbes. Der feste, weiße Schaum weiß zu gefallen, dank lebendiger Bläschenentwicklung hält der ewig. Das Bier riecht sehr intensiv, vor allem fällt eine säuerliche Zitrusnote auf. Die kommt vom verwendeten Citra-Hopfen. Spannend ist aber auch ein hefig-brotiges Aroma, das in die Nase dringt. Vielleicht kommt das vom Brot, vielleicht aber auch daher, dass das Brot Bier von der Brauart her ein Hefeweizen ist. Auch im Geschmack kommt das Gebräu eher etwas leicht, dünn und wässrig daher. Beim nächsten Mal also stärker einbrauen. Dazu hat es eine leichte Herbe, auch die Zitrussäure ist wieder dezent zu bemerken. Im Abgang ist es recht drucken, auf der Zunge bleibt ein irgendwie Gefühl nach (zu) frischem Brot zurück.
Das Wichtigste ist ja – wie oben geschrieben – es hat funktioniert. Jetzt kann man an die Feinarbeit gehen.
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