21:01 Uhr – Rosenmontag, Zeit für ein Kölsch. Da habe ich im Keller zum Glück noch ein Zunft Kölsch gefunden, das von der Erzquell Brauerei Bielstein in Wiehl (also nicht in Köln!) gebraut wird. Ein Kölschglas habe ich leider nicht in der Vitrine stehen. Da ein Kölsch aber genau wie ein Weizenbier obergärig ist und normalerweise einen Weizenanteil in der Malzschüttung hat, habe ich mich heute für ein kleines Weizenglas entscheiden. Aber – oh Schreck: Dieses 4,8 prozentige Kölsch wurde ausschließlich mit Gerstenmalz gebraut.
Bei der Beschreibung des Etiketts fange ich heute mal mit der Rückseite an. Dort ist nämlich das Wort „Prost!“ zu stehen, aber – und das ist der Clou – nur, wenn das Bier eiskalt ist. Wird das Fläschchen wärmer, verschwindet die Schrift. Eine schöne Spielerei, mehr nicht. Ansonsten ist das grün umrandete Etikett (das vordere) nicht besonders spektakulär: Eine schlichte Lösung, um den traditionellen Schriftzug und das Wappen in einem modern anmutenden Look zu retten.
Das Zunft Kölsch glänzt sehr schön im Licht, ist von einer dauerhaften, feinen und weißen Schaumkrone bedeckt und hat eine auffällig lebendige und grobperlige Kohlensäure. Was leider gar nicht hübsch ist, ist, dass man dem Bier schon ansieht, dass es extrem dünn sein muss: Man kann durch die klare Flüssigkeit im Glas ungestört durchgucken.
Großartig riechen tut es auch nicht, aber das was man in die Nase gezogen bekommt, riecht zumindest nach anständigem Bier. Auch der Geschmack ist nicht so dünn, wie der Anblick befürchten lies. Aber besonders toll schmeckt das Zunft Kölsch leider nicht. Eigentlich ist es schön würzig und spritzig, aber irgendwas stört durch künstliche Aromen. Vielleicht kommt das daher, dass Hopfenextrakt statt reinem Hopfen verarbeitet wurde. Ich würde so gerne urteilen, dass das ein süffiges, leichtes Standartbier ist, das sogar einen gewissen Hopfencharakter zeigt. Aber dieser Nachgeschmack nervt mich schon ziemlich. Schade eigentlich.
Veröffentlicht von