21:27 Uhr – Für das Fernweh am Sonntagabend nach einen fleißigen aber trüben Maiwochenende gibt es jetzt noch ein Bierchen aus Kalifornien: Das Torpedo Extra IPA der Sierra Nevada Brewing. Das kleine, bauchige Fläschchen gefällt mir mal wieder sehr gut. Auf dem waldgrünen Etikett ist ein kleiner Hopfengarten zu sehen, im Hintergrund geht die hügelige, leicht bewaldete Landschaft in ein Gebirge mit verschneiten Gipfeln über. Außerdem erzählt uns das Etikett, dass dieses Bier 65 IBU und Aromen von Zitrusfrüchten, Kiefer und Kräutern hat. Kaum vorstellbar, dass in dieser Flasche kein ganz hervorragendes Bier steckt.
Das Torpedo ist kupfer- bis bernsteinfarben, der großporige Schaum ist cremefarben und hält sich ziemlich lange. Es riecht sehr hopfig, in der Tat etwas harzig nach Wald mit einem Hauch von Zitrusfrüchten. Da ist aber auch eine stark alkoholische Note. Vielleicht lassen sich hier schon die 7,2 Prozent Alkohol erschnuppern.
Das Extra IPA bleibt seinem Waldaroma treu, beim ersten Schluck drängen sich aber direkt verschieden Kräuter in den Vordergrund. Von sonnigen Zitrusfrüchten ist allerdings keine Spur. Ich fühle mich vielmehr an einen kalten Gebirgsbach versetzt, der sich durch einen Nadelwald schlängelt und an dessen Ufer dunkelgrüne Kräuter gedeihen. Diese sehr gute Würzigkeit verschleiert fast etwas, dass diese Hopfenbombe auch eine ordentliche Herbe hat, die aber sehr gut passt. Vor allem im Nachgeschmack bleibt dieses bittere Gefühl lange auf dem Gaumen liegen. Trotz der Herbe ist das kalifornische IPA sehr sanft und weich, und deshalb auch recht süffig. Nach einiger Zeit machen die Kräuteraromen dann doch Platz für etwas Frucht, interessanterweise erkenne ich ansatzweise den Geschmack von Multivitaminsaft – natürlich ohne jegliche Süße. Hinten auf der Zunge kann man einen Hauch von Steinobst und Trockenfrüchten erahnen.
Auch wenn es etwas anders schmeckt als erwartet – ein ganz tolles IPA, das ich hiermit gerne weiterempfehle!
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