Die Quintessenz des Waldes

10:46 Uhr – Wer sich frühmorgens in den Stadtwald schlägt, um bei einer Runde Sport den Kopf frei zu bekommen, wird scheitern. Nicht, dass es in meinem Kopf etwas Überflüssiges gab, zumindest nicht vor dem Joggen. Aber nun sind meine Gedanken voll mit wichtigen Fragen über das Zusammenleben im Wald.

Es gibt vier wesentliche Gruppen, die Waldwege in ihrer Freizeit nutzen: Jogger, Spaziergänger, Fahrradfahrer und walkende Hausfrauen. Zwar herrscht um die Strecken wohl kaum Konkurrenz (genug Platz für alle da), trotzdem hassen sich die einzelnen Gruppen natürlich abgrundtief – ohne dass ich auf die Gründe an dieser Stelle eingehen will. Oberstes Prinzip: Gegrüßt wird nicht. Hält man sich an diese Grundregel, fällt es beispielsweise auch gar nicht weiter auf, dass man nach zwei Minuten Sport so wie so aus Erschöpfung kein „Hallo“ mehr über die Lippen bringen würde. Wenn nun aber im vitalen Jogger und der walkenden Hausfrau gleichzeitig Sportsmann Simon und die Mutter eines guten Freundes aufeinandertreffen, wird es schon komplizierter. Soll man grob unhöflich sein und schweigend aneinander vorbeisporteln oder gegen die Gesetze des Waldes verstoßen und ein erschöpftes „Guten Morgen“ aus der Kehle pressen?

Eine andere Frage, die sich mir auf die Seele gebrannt hat: Warum müssen Hundebesitzer die Hundekacke vom Weg wegräumen, Pferdebesitzer die deutlich beeindruckende Pferdekacke aber nicht?

Ich werde ab sofort sehr viel Zeit im Wald verbringen, um diese Rätsel zu lösen und vielleicht weitere Problematiken aufzuwerfen.

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