21:50 Uhr – Das war ein bieriges Wochenende. Am Freitagabend war ich mit meinen Eltern in Langenargen beim Tag der offenen Flasche im Craftbeer-Geschäft Kommprobier. Dort hat der Brauer Alex Himburg fünf seiner Biere präsentiert. Also haben wir uns fröhlich durch Bavarian, Mandarina, Laguna und Armasi aus Himburgs Braukunstkeller probiert. Alle ziemlich lecker. Außerdem gab es noch ein gewöhnungsbedürftiges Axolotl, eine Berliner Weiße mit Himbeeren. Weil man zwischen 700 verschiedenen Bieren leicht in Probierlaune verfällt, haben wir außerdem noch ein Schneider Weiße Festbier, ein Hopfenstopfer Incredible Pale Ale (fein!) und irgendein Stout getestet.
Am Samstag bin ich dann mit dem Zug nach Stuttgart gefahren und wir haben uns direkt in der Bierothek eingedeckt. Am Abend haben wir dann zum Grillen und Fußballgucken ein Bitter 58 (ein schön herbes Vollbier der Brauerei Rittmayer), ein Winnätuuh (ein Rotbier der Bierschau GmbH), ein Zacke (ebenfalls ein Rotbier, gebraut von Lamm-Bräu), ein Crazy Lazy Hazy (Pale Ale der New Beer Generation) und einen Bärenjäger getrunken. Am Sonntagmittag gab es dann noch sehr dekadent am Neckarufer einen Schwarzwald Michel (Helles von Alpirsbacher Klosterbräu) und ein Lemonale, verfeinert mit Koriander und Zitrusfrüchten (italienische Karma Brauerei). Ein wunderschönes Fläschchen.
Damit sich der Montag auch noch ein bisschen nach Wochenende anfühlt, habe ich in der Abendsonne ein Vogelwuid von Hoppebräu verköstigt. Die Geschichte zum Namen des Bieres geht ungefähr so: Ein junger Brauanfänger, nennen wir ihn Herrn Hoppe, lässt seinen bayerischen Opa sein Gebräu probieren. Es scheint dem alten Herrn zu munden, aber es schmeckt halt ganz anders, als die Hellen oder Weißbiere, die der Opa sonst trinkt. „Vogelwuid“ schmeckt es sogar. Inzwischen gibt es von Hoppebräu eine ganze Serie mit Wuid-Bieren, von Wuidsau bis zur Wuiden Henn.
Das Vogelwuid ist ein IPA, ein obergäriges Starkbier mit 6,5 Prozent Alkohol. Das Etikett auf der langhalsigen Flasche ist petrolfarben bis blau in einer Aquarelloptik, darauf ist die schwarze, detaillierte Zeichnung eines Singvogelkopfes. Ergänzt wird das Gesamtkunstwerk von weißer Schrift, das gefällt mir.
Das Bier ist klar und kupferfarben-golden und hat eine recht schöne Schaumkrone. Es riecht fruchtig, nach Mango, Grapefruit und anderen Zitrusfrüchten. Schmecken tut es leicht nach Mandarinen- oder Orangenschalen, die zwar starke aber angenehme Herbe hält sich brav im Hintergrund. Mit steigender Temperatur tritt die Herbe dann mehr in den Vordergrund und es kommen leicht erdige Aromen dazu. Insgesamt ein sehr ordentliches Geschmackserlebnis!
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