21:42 Uhr – Als ich noch ganz klein war, hat meine Oma in Zwiefalten gewohnt. Auf dem Weg dorthin habe ich mich meistens im oder neben dem Auto übergeben. Ich erinnere mich nur noch sehr dünn und vielleicht auch falsch an das Haus. In meiner Erinnerung ging es nach der Haustür, dort wo normal das Klo ist, direkt rechts rein in ein Wohnzimmer, in dem man nie war. Gerade aus war das Esszimmer, in dem man immer war, und in dem es alt gerochen hat. Von dort führte eine Tür in die Küche. Außerdem gingen mehrere Gänge in andere Bereiche und Geschosse des Hauses ab. Einer davon ging bestimmt in den Keller. Und jetzt wird ein Schuh draus.
Heute gibt es nämlich ein kleines Fläschchen von Zwiefalter Klosterbräu: Kleiner Abt ist ein ursprüngliches Kellerbier in einer Drittelliter Euroflasche. Auf dem traditionell gehaltenen Etikett sind drei Mönche zu sehen, die offensichtlich gerade im Kerzenschein eine Bierprobe machen. Neben der Kerze und einer Schriftrolle sind auch Hopfendolden auf dem Tisch zu erkennen.
Im Glas hat der Kleine Abt ein schönes Goldgelb, eine dezente Trübe und auffällige Kohlensäure. Besonders viel Schaum entwickelt sich nicht. Das Kellerbier riecht malzig nach Getreide und Hefe. Im Geschmack erkennt man zunächst eine erstaunliche Süße, die sich dann aber mit einer leichten Herbe vermischt. Trotz einer gewissen Schwere (von 5,3 Prozent) scheint mir das milde Bier ziemlich süffig zu sein. Ich bin beinahe hin und weg, so positiv überrascht bin ich von diesem unscheinbaren Bier. Und es ist auch noch quasi aus der Region. So soll das sein. Auf das Wohl von Abt Breda Sommerberger!
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