15:19 Uhr – Wie von kurzer Hand geplant ist es heute Zeit für das erste Bier in der Strandliege auf meinem Balkon. Zum europäischen Frühling gibt es Bier aus Kanada, aus dem Hause Steam Works. Und zwar ein White Angel IPA. Wie bei allen Bieren der Brauerei ist die Flasche sehr kunstvoll gestaltet. In Weiß, Gold und Orange ist ein weiblicher Engel im langen Kleid und mit orangener Pilotenbrille zu sehen, der eine riesige Bierflasche im Arm wiegt. Das erinnert etwas an die Freiheitsstatue, obwohl es eigentlich kaum Ähnlichkeiten gibt. Rund um den Engel fliegen mit Propellern angetriebene Bierkrüge. Auf der Zutatenliste stehen neben Weizen auch Orangenschalen, Gewürze und Koriander. Es handelt sich hier also um ein ziemlich klassisches Wit-Bier, wenn auch mit seinen 6,9 Prozent deutlich stärker.
Die Sonnenstrahlen lassen das White Angel IPA im Glas herrlich schimmern: Sattes Goldgelb mit einer leichten Trübe, die ganze Pracht wird von einer festen Schaumschicht bedeckt. Aus dem Glas strömt ein fruchtiger Duft mit sanfter Zitrusnote und Spuren von Hefeweizen. Ein typischer Wit-Geruch. Das kanadische IPA zeigt sich sofort mit einer deutlichen, aber angenehmen Herbe. Kurz blitzt eine schöne Fruchtigkeit auf, dann legt sich das Getränk muffig-matt auf die Zunge. Die Bitterkeit der Orangenschalen wird zusätzlich zur Hopfenherbe immer offensichtlicher. Der Nachgeschmack ist der der eines Weizenbiers.
Das White Angel IPA ist mit Sicherheit ein ganz hervorragendes, bestens durchkomponiertes Bier und auch eines der besseren Wit-Biere, die ich bisher probiert habe. Trotzdem muss ich sagen, dass ich nach wie vor kein Fan dieses Stiles bin.
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