Schale und Rauch

20:04 Uhr – „Blutrot, süß und bitter, Aromen von Karamell, Zitrone, Bergamotte, Orangenschale, Holzrauch, Teer, Tabak und Torf“ – so wird das Berliner Blut Double Smoked Red Ale der Berliner Brewbaker Handwerksbrauerei beschrieben. Ich finde, dass das überprüft werden muss!

Das Etikett der braunen Flasche zeigt – wie alle Etiketten von Brewbaker – einen Berliner Ort mit Wiedererkennungseffekt. In diesem Fall natürlich passenderweise das Rote Rathaus. Auch ansonsten ist der Grundton des Etiketts ein dunkles Rot. Ich bin ja kein großer Fan des Brewbaker-Designs, aber das ist natürlich Geschmacksache.

Farblich liegt das 9 Prozent starke Bier in meinen Augen eher bei sehr dunkler Kastanie, als bei Blutrot. Gut, getrocknetes Blut vielleicht. Einen gewissen Rotstich kann man dem Berliner Blut allerdings nicht absprechen. Bedeckt ist es von einem schönen, leicht cremefarbenen Schaum. Es verströmt einen recht süßen, fruchtigen Geruch, was bei der dunklen Farbe schon ein bisschen überrascht. Ganz leicht zeigt sich auch erkalteter Zigarettenrauch.

Im Mund wird es dann deutlich rauchiger, denn das Räucheraroma überdeckt sofort die anfänglichen, zitrussüßen Geschmacksandeutungen. Für mich ist das aber noch absolut im Rahmen und weit weg von manch anderen Bieren, die nach Aschenbecher schmecken. Dazu mischen sich der typisch malzig-karamellige Röstgeschmack eines Porters und eine angenehme, dezente Herbe. Im Abgang zeigt sich auf eine trockene Art und Weise der doch recht hohe Alkoholgehalt, ohne aber zu stören. Nach einer kleinen Gewöhnungsphase an die dominanten Röst- und Rauchgeschmäcker zeigt sich dann doch noch die angekündigte Süße: Die frisches Zitrusfrucht schmecke ich da zwar nicht (mehr), aber eine gewisse Fruchtigkeit ist schon da.

Alles in allem passt das alles sehr gut zusammen. Ein feines Bier mit sehr spannenden Aromen. Paradoxerweise schmeckt es echt gut, aber man hat nach der kleinen Flasche dann auch echt genug. Mehr davon geht irgendwie nicht.

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