14:22 Uhr – Für das erste richtige Wochenende im neuen Jahr hatte ich mir vorgenommen, zumindest mal ein paar seit Jahren unberührte Schubladen und Fächer rund um meinen Schreibtisch auszumisten. Nun sitze ich hier mit einem großen, gefüllten Müllsack und einigen vergessen geglaubten Schätzen.
Da wäre dieser Leim-Fliegenfänger. So ein ekelhaftes, braunes, klebriges Ding, das spiralförmig von der Decke hängt und neben Staub und Haupthaar im Idealfall auch lästige Insekten fängt. Vier Stück davon habe ich gefunden. Es ist zwar keine Fruchtfliegensaison, meine Zimmerpflanzen sind aber dennoch immer beliebte Brutstätten. Vor ich dieses Schächtelchen für die nächsten Jahre wieder in der Schublade verschwinden lasse, habe ich also einen Fänger aufgehängt. Sieht schlimm aus, aber vielleicht bringt es ja was. Außerdem habe ich auch noch ein paar Gelbsticker gefunden, die ich zum gleichen Zweck an Kakteen, Aloe Vera und so gut wie toter Habanero-Chili befestigt habe. Die sind jetzt zumindest aufgebraucht.
In der gleichen Box habe ich so Strahler-Glühbirnen gefunden, drei Stück, und mich gefragt, warum ich die besitze. Dann ist mir eingefallen, dass die an mein Bad-Licht passen könnten. An das Bad-Licht, an dem ungelogen seit Jahren eine Birne kaputt ist, was die Rasur unnötig erschwert. Und siehe da: Passt. Und ich musste nicht mal einen neue Glühbirne kaufen. Ganz schön hell jetzt da. Müsste man fast mal wieder putzen, jetzt, wo man alles so genau sieht.
Ein unbenutzter Wasserfarbenkasten, ein Zeichenblock und ein verpacktes Pinselset erinnern mich daran, dass ich vor langer Zeit wieder kreativer werden wollte. Mit Pinsel auf Papier und so. Kurz darauf habe ich mich aber wohl erinnert, dass ich in der Hinsicht fatal talentfrei bin und darum gar nie damit angefangen. Ich werde es trotzdem nicht übers Herz bringen, das jetzt wegzuwerfen und die Künstlerutensilien darum weiter einlagern.
Dann der gute alte Füller, den ich immer wieder finde und mir dann vornehme, wieder mehr mit Füller zu schreiben. Und dann trocknet er doch wieder ein. Auf meinem Einkaufszettel stehen auf jeden Fall Tintenpatronen. Ich schreibe ja tatsächlich ganz gerne Postkarten (gelegentlich) und Briefe (nie), und so ein Füller hat schon Stil. Leider ist mir dieser Stil irgendwann noch zu Schulzeiten abhanden gekommen, Kugelschreiber zogen sich durch Oberstufe, Studium und Arbeitsleben. Bewerbt euch gerne um eine mit Füller geschriebene Postkarte von mir.
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