Es gibt Settige und Settige

13:38 Uhr – Eigentlich wollte ich heute Vormittag nur telefonisch einen Termin beim Orthopäden ausmachen, weil mein Sprunggelenkt noch nicht wieder so tut, wie es tun sollte. Es war aber gar nicht so einfach, noch in diesem Jahr einen Termin zu bekommen. Dreimal musste ich der Dame am anderen Ende beteuern, dass es sich um eine Sache handelt, wegen der ich bereits in Behandlung war und nicht um ein neues Problem. Weil sonst gäbe es dieses Jahr natürlich keinen Termin mehr. Welch Glück für mich, dass ich wahrheitsgemäß eine fortlaufende Behandlung angeben konnte. Mit einem offenen Splitterbruch am rechten Oberschenkel hätte ich wohl auf das nächste Quartal warten müssen. Eigentlich ist also alles nochmal gut gegangen. Aber ohne eine Ahnung von den Abrechnungsmodalitäten der Fachärzte mit den Krankenkassen zu haben, frage ich mich doch, ob das irgendwie zusammenhängt. Richtig kann das ja nicht sein.

Dann werde ich das erste Mal vom Türklingeln gestört. Ein Hermes-Bote. Wieder mal einer der Gattung, die mich sehr fasziniert. Wie man mit so rudimentären Sprachkenntnissen überhaupt in Deutschland überleben kann, finde ich sehr spannend. Wie man dann aber auch noch einen Job mit quasi ausschließlich Kundenkontakt ausüben kann, finde ich schlichtweg schleierhaft. Und das bald für mindestens 8,50 Euro. Faszinierend.

Und schon wieder klingelt es, ich öffne in der sicheren Annahme, dass jetzt das nächste Paket kommt, die Tür. Und vor mir steht ein Riese in schwarz – der Kaminfeger. Er kennt sich ganz offensichtlich im Haus deutlich besser aus als ich, weiß wo er was findet und weiß sogar, wo welches Licht angeht. Ich komme mir dezent überflüssig vor und lass ihn einfach machen. Nach eine rekordverdächtigen Fegzeit verabschiedet er sich wieder – und bedankt sich fürs Türeaufmachen. So viel Freundlichkeit muss ja Glück bringen!

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