Die härteste Tür Berlins

22:13 Uhr – Dieser unwürdige Moment muss mindestens 10 Jahre her sein. Ich habe Bernd, der damals ein Praktikum dort gemacht hat, in Berlin besucht. In unserer jugendlichen Euphorie wollten wir Landkinder nicht einfach nur in Berlin einen draufmachen, sondern es gleich richtig wissen. Wir sind zum Berghain. Zum berühmtesten und verruchtesten Techno-Club der Welt. Ja, wir sind zum Berghain. Aber eben nicht ins Berghain. Der Türsteher hielt uns für nicht würdig. Was in der Nacht anschließend passiert ist, weiß ich nicht mehr. Legendär wurde sie dadurch, dass wir eben nicht rein kamen.

Ich wurde älter, aber an mir haftete all die Jahre dieser Makel, es nicht ins Berghain geschafft zu haben. Bis vergangenen Samstag. Denn Mara hat mir dabei geholfen, mein Jugendtrauma aufzuarbeiten – und mich ins Berghain gebracht. Leute, ich war im Berghain. In diesem berühmtesten und verruchtesten aller Techno-Clubs der Welt. Dieser Ort der durchtanzten Nächte, der Drogenexzesse und der wilden Sexpartys. Ich habe es geschafft.

Das Gebäude, eine alte, riesige Fabrik, ist wirklich sehr beeindruckend. Was mich total überrascht hat, war die unfassbar saubere Toilette ohne auch nur einen einzigen Aufkleber (kein Witz). Am meisten aber hat mich aus dem Konzept gebracht, dass mir die Musik in diesem Techno-Tempel ausgesprochen gut gefallen hat. Wir, Mara, ich und mein Pils, haben sogar ein bisschen zur Musik und zum Glanz der Lichtorgel getanzt.

Das mit der Musik mag vielleicht daran liegen, dass es Samstagmittag war und wir beim Familiennachmittag auf der Rollschuhbahn im Berghain waren. Aber ich war definitiv im Berghain. Utz utz utz.

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