Der Käs ist gegessen

16:04 Uhr – Hiermit melde ich mich mal wieder aus meinem persönlichen EM-Quartier auf der Couch im Fehr’schen Wohnzimmer. Auf dem Mittagstisch stand mit Butter durchtränktem paniertem Schnitzel eine optimale Sportlernahrung. Jetzt regenerier ich wieder mit den Beinen auf meinem super-medizinischen Keilkissen und beim Glas Traubensaftschorle. Wie jeden Tag bin ich schon zwei Stunden vor dem ersten Gruppenspiel einsatzbereit. Dass Deutschland heute Holland heimschickt und fürs Viertelfinale buchen kann, ist für mich keine Frage. Da bin ich ganz entspannt.

Weniger entspannt bin ich mit Blick auf die beiden nächsten großen Fußballturniere. 2014 Weltmeisterschaft in Brasilien. Dank meiner Ruhigstellung bin ich ja derzeit sehr flexibel, was die Anstoßzeiten angeht. Aber wie mag das 2014 aussehen. Bei einem schönen Abendturnier in Zentraleuropa wäre das vermutlich kein Problem. Aber Brasilien hat ja eine ganz andere Zeit also wir – das Land ist uns fünf Stunden hinterher. Sprich: Das erste Spiel ins Rio wird zum Beispiel um 18 Uhr Landeszeit angepfiffen – dann ist bei uns 23 Uhr. Das ließe sich ja noch einrichten. Das spätere Spiel fängt um 20:45 Uhr an – da wäre dann bei uns schon 25:45 Uhr (kleiner Spaß meinerseits) – Spielende nach Verlängerung, Elfmeterschießen und Interviews:  4:30 Uhr. Da lohnt sich Schlafen gehen dann auch nicht mehr. Darum hoffe ich doch schwer, dass sich die Europäischen Sponsoren da durchsetzen und die Spiele in Brasilien so stattfinden, dass ich sie wie gewohnt zur genehmen (europäischen!) Zeit verfolgen kann. Und kommt mir dann nicht mit so einer Ausrede, dass es mittags am Zuckerhut zu heiß sei: Alles nur Training für 2022. Zur Not könnte ich natürlich auch nach Südamerika reisen im Frühsommer 2014. Ich glaube, ich hätte da grad Zeit.

Zwei Jahre nach Brasilien gibt es mit der Zeitverschiebung überhaupt keine Probleme. Die nächste Europameisterschaft steigt nämlich bei unseren guten Freunden in Frankreich. Hier sehe ich eher ein qualitatives Problem: Das Turnier wird von jetzt 16 auf dann 24 Teilnehmer aufgestockt. Von den 16 Teams, die jetzt in Polen und der Ukraine dabei sind, zählen die meisten wirklich zur Weltspitze und dadurch wird der Wettbewerb wohl zum sportlich ausgeglichensten und hochwertigsten überhaupt. Jetzt kommen aber noch acht Mannschaften dazu. Ich weiß nicht, ob das der Europameisterschaft gut tut. Man denke nur an Österreich.

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