21:53 Uhr – Denis Cheryshev also. Ja genau, DER Denis Cheryshev. Das ist der erste Fußballer bei dieser Weltmeisterschaft, den man sich merken könnte. Ist auch ganz einfach zu merken mit der Eselsbrücke „Denis Chery-Chery-shev“ auf die Melodie von „Cheri Cheri Lady“. Zwei Tore beim doch etwas überraschenden russischen 5:0 gegen Saudi Arabien. Aber ich finde es gut, dass Russland zum Auftakt gewonnen hat, das tut der Stimmung bei der WM auf jeden Fall gut. Und vielleicht kommen die mit der Euphorie im Rücken ja sogar in die nächste Runde, das wäre auch kein Fehler.
Ein russisches Bier zur Eröffnung der Weltmeisterschaft war auf die Schnelle leider nicht mehr aufzutreiben (und alleine Wodka trinken find ich jetzt auch unpassend). Aber ich habe eine echte Alternative gefunden. Ein Bier „für die schönen Momente im Leben und wann immer es etwas zu feiern gibt“. Es passt also gut zum Auftakt der WM, das Frankfurter Edles Festbier. Und ich mein, Frankfurt an der Oder ist ja jetzt auch schon ziemlich nah an Russland dran, das kann man fast noch durchgehen lassen, oder?
Das Etikett auf der braunen Halbliterflasche sieht auch wirklich ein bisschen edel aus: Glänzendes Weinrot mit weißer und goldener Schrift, ein goldener Rahmen drumrum und ein goldener Hahn im Zentrum. Nicht so übel. Außerdem (schon wieder!) Alufolie am Hals, in Weinrot und Gold glänzend, aber nicht über den Kronkorken gezogen. Also keine Metallfussel im Mund.
Bernsteinfarben bis leicht rötlich und sehr klar ergießt sich das Festbier ins Glas. Der feine Schaum ist leicht gelblich, er bewegt sich Dank der Kohlensäure. Es riecht – nach Bier. Ein sehr klassischer Geruch, leicht süßlich-alkoholisch, aber auch der Hopfen ist zu erkennen.
Der Geschmack ist rätselhaft: Einerseits ist es doch recht malzig mit leichten Röstaromen, andererseits ist es für ein Festbier auch ganz schön herb, das geht fast in Richtung Pils. Nach ein paar Schlücken meint man fast, dass das edle Gebräu einen leichten Grasstich hat, der aber nicht unangenehm ist. Im Gegenteil: Das Frankfurter ist sehr vollmundig und mit 6 Prozent Alkohol auch schwer, aber trotzdem stimmig und süffig. Die schweren Malztöne ergänzen sich sehr gut mit dem Bitterhopfen, was insgesamt für eine positive Überraschung sorgt. Hätte ich den Russen – pardon: Brandenburgern – gar nicht zugetraut.
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