Das geht ja noch

20:48 Uhr – Es sind diese Tragödien, die das Leben schreibt. Im Februar habe ich auf der Hochzeit in Texas das Blood & Honey von Revolver Bewing probiert und für stark aber trinkbar empfunden. Deshalb war ich sehr glücklich, als mir der Bräutigam kurz nach der Hochzeit sechs übrig gebliebene Flaschen vermacht hat. Fünf haben wir noch auf texanischem Boden getrunken, eine wollte ich für einen ganz speziellen Tag mit nach Deutschland nehmen.

Leider bin ich dumm.

Ich habe nicht bedacht, dass die Amerikaner beim Datum ja erst den Monat und dann den Tag schreiben. Das Bier läuft also nicht am 1. November ab, wie ich dachte. Es ist bereits am 11. Januar abgelaufen. Und damit übrigens auch gut zwei Wochen vor der Hochzeit, auf der es ausgeschenkt wurde. Jetzt bin ich doch ein bisschen traurig, werde aber trotzdem die Flasche öffnen.

Auf den ersten Blick sieht es ganz gut aus, zwar ohne Schaum, aber klar und goldgelb. Auf den zweiten Blick sieht man leider, dass es ein bisschen flockt. Und es riecht etwas sauer. Schmecken dagegen tut es gar nicht so schlecht. Nicht so schwer und intensiv nach Orange, wie ich es in Erinnerung hatte. Aber herb und vollmundig, wie ich es eigentlich mag. Wenn man den Geruch ausblendet und die Flocken als Naturtrübe abtut, kann ich keinen Mangel erkennen.

Vielleicht doch gar keine Tragödie. Ich trinke dann mal leer. Was für eine schöne Überraschung!

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