Völlerei

„Da sah die Frau, dass es köstlich wäre, von dem Baum zu essen, dass der Baum eine Augenweide war und dazu verlockte, klug zu werden. Sie nahm von seinen Früchten und aß; sie gab auch ihrem Mann, der bei ihr war, und auch er aß.“
– Gen 3,6 –

11:16 Uhr – Bis heute werden Frauen für den Sündenfall der Eva im Garten Eden mit den Qualen der Kindsgeburt bestraft. Ich kann nicht beurteilen, wie furchtbar diese sind, aber die Frau hat danach wenigstens etwas. Ganz anders – und weit weniger bekannt – ist die Strafe, mit der der Mann von Gott belegt wurde. Schließlich hat Adam ebenfalls von der Frucht des Baumes der Erkenntnis genascht. Und für diesen Leckerbissen müssen seither die Männer dieser Erde mit sinnlosen Überfressungen kämpfen und leben. Erste Nahrungsaufnahmeexzesse sind aus den frühen Hochkulturen überliefert, im Mittelalter gehörte die Völlerei zum Alltag. In der heutigen Zeit gibt es für solche Vergnügen die „All you can eat“ – Idee. So zum Beispiel in der Nudeloper zu Ravensburg. Nach folgendem Menü am Vorabend fallen mir nach einer unruhigen Nacht schnelle Bewegungen noch immer schwer, zudem bin ich von großem Durst gebeutelt:

1. ) Pizza Serano
2.) Chimichanga Especial
3.) Pizza Gamberi e Verdure
4.) Spaghetti Gamberi e Gorgonzola al forno
5.) Pizza Prosciutto e Funghi

Trotzdem muss ich zugeben, dass es mir einst nach einem Asia-All-You-Can-Eat bedeutend schlechter ging. Der Reiz, immer noch ein Gericht zu bestellen ist einfach weitaus größer als das Sättigungsgefühl, zumal die Fähigkeit viel zu essen auch äußerst männlich wirkt.

Und jetzt geh ich erst mal zur Oma: Mittagessen.

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2 Gedanken zu „Völlerei

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