Pharao Clemensov

21:03 Uhr – So, 46. Minute, Russland gegen Ägypten und das erste Tor ist gefallen. Ich glaube, dass das eine gute zweite Halbzeit wird. Schon allein, weil man das bei diesem Spiel nicht zu hoffen wagt. Und während einer tollen Fußballdreiviertelstunde darf ein schmackhaftes Bier nicht fehlen. Und weil zwei so ferne Länder gegeneinander kicken, entscheide ich mich doch für ein Heimatbier von der Brauerei Härle aus Leutkirch. Das Clemens Spezial darf es heute sein. Das Bier habe ich natürlich schon bei unterschiedlichen Gelegenheiten bewusster oder unbewusster getrunken. Heute nehme ich es mal genauer unter die Lupe.

Die braune Halbliter-Euroflasche ist mit sehr traditionellen Etiketten beklebt: Auf dem Hals ist der vollbärtige Clemens Härle im Portrait zu sehen, auf dem Flaschenbauch das gezeichnete Brauereigebäude, links davon Gerstenähre und Hopfenblätter und –dolden. Darüber kann man auf einem geschwungenen, rostroten Banner den Namen des Bieres lesen.

Im Glas liegt es bernsteinfarben mit leichtem rötlichem Kupferstich, die Brauerei selbst bezeichnet die Farbe als Dunkelblond. Reichlich Schaum ist auch vorhanden, optisch kann sich das Clemens Spezial also auf jeden Fall sehen lassen. Riechen tut es schwer malzig mit einer schweren Hopfennote und Nuancen von Honig. Im Mund ist es sehr rund und ohne große Kanten, hat dabei aber schon geschmackliche Akzente zu bieten. Zum einen ist da eine erdige bis tonige Malzigkeit, zum anderen eine ganz dezente Herbe, die vor allem ich Nachgeschmack kurz aufflackert, bevor die zweite karamellige Malzwelle anrollt.

Ein ganz ordentliches, aber auch ziemlich schweres (5,4 Prozent) Bier. Es prickelt nicht besonders und ist entsprechend auch nicht gerade erfrischend. Also Sommerbier also nur eiskalt zu empfehlen, aber dann entfaltet es seine vielen Aromen nicht. Das ist also auch keine Lösung. Eher ein Trunk für laue Nächte oder sonnige Herbsttage.

Inzwischen steht es auch schon 3:1.

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